Hybrid-Festplatte fordert SSD heraus

Die SSD-Preise steigen weiter, allmählich verbessert sich jedoch die Verfügbarkeit. Mit der Hybrid-Festplatte Momentus XT positioniert Seagate eine preiswerte Alternative. Obwohl das Laufwerk noch nicht verfügbar ist, belegt das heise resale Preisradar ein hohes Interesse an der neuen, respektive wiederauferstandenen Technik.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Die HEKs für SSDs tendieren seit zwei Monaten moderat aber kontinuierlich nach oben.

Im 4-Wochen-Rückblick sind die HEKs für Solid-State Disks (SSDs) im Schnitt um drei bis fünf Prozent gestiegen. Am stärksten fallen die Preissprünge bei Intel und Kingston aus, deren Produkte nach wie vor mit am meisten gefragt sind. Intels X25-M mit 80 GByte legt beispielsweise zwischen der KW 19 und KW 22 von circa 153 auf 166 Euro zu. Das Laufwerk ist seit Monaten die meistgesuchte SSD im heise resale Preisradar. Die Barebone-Version steht auf Rang 1 und das Retail-Modell platziert sich auf Platz 10. Neu in den Top 10 ist die X25-V G2 40GB ebenfalls von Intel. Das 40-GByte-Drive kostet im VK nicht ganz 99 Euro. In Einzelstückzahlen müssen Reseller zum Beispiel bei Ingram Micro dafür aber zurzeit knapp 101 Euro veranschlagen. Als Boot-Laufwerk ist das Produkt sehr gefragt und entsprechend immer wieder auf Allokation.

Seagate Momentus XT: kombiniert Festplatte mit SSD

(Bild: Seagate)

Noch gar nicht verfügbar, aber schon gefragt, ist Seagates Momentus XT (heise resale berichtete). Die Solid-State-Hybrid-Festplatte kommt mit 250, 320 und 500 GByte und besitzt einen vier GByte großen Cache-Speicher. Dieser ist, dank Adaptive-Memory-Technik, lernfähig. Nach circa drei Boot-Vorgängen soll die Hybrid-Disk mehr als 80 Prozent der vom Anwender am häufigsten genutzten Applikationen und Daten kennen. Diese werden in den Cache gespiegelt. Einem Bericht des Branchen-Portals speicherguide.de zufolge, beschleunigen sich im Vergleich zu herkömmlichen 2,5-Zoll-Platten mit 5400 Umdrehungen pro Minute Bootvorgänge um bis zu 100 Prozent. Die Kosten betragen aber nur ein Viertel gegenüber einer vergleichbaren SSD. Im Internet wird das 500-GByte-Modell bereits ab rund 123 Euro gehandelt. Zum Vergleich: Intels 80-GByte-SSD startet bei zirka 179 Euro. Die RealSSD C300 128GB mit 128 GByte von Crucial kostet ab 329 Euro. Noch geben sich direkte Mitbewerber bedeckt. SSD-Produzenten führen weiter die schnellere Performance und den geringeren Energieverbrauch ins Feld. Seagates Hybrid-Laufwerk muss sich zwar erst noch in der Praxis beweisen, das Preis-Leistungs-Verhältnis verspricht jedoch einiges. Vorteil für den Fachhandel: Die Hybrid-Disk lässt sich wie eine herkömmliche Festplatte verkaufen, ohne zusätzlichem Erklärungs- beziehungsweise Aufklärungsbedarf.

Die Chancen sind durchaus gegeben, dass Hybrid-Festplatten ein Stück des Massenmarktes erobern. Als Single-Source wird es aber auch für Seagate schwer, sich langfristig im OEM-Markt zu etablieren. Der grundsätzliche Erfolg der SSD scheint ungefährdet, auch wenn das Segment aktuell einen "Durchhänger" hat. "Das Verkaufsvolumen entwickelt sich nicht im prognostizierten Rahmen", erklärt Eugen Post, Geschäftsführung bei K&P Electronic. "Nicht zuletzt wegen der relativ stabilen NAND-Preise, so dass wir einen Überhang auf der Angebotsseite sehen. Wir verzeichnen vorwiegend Nachfrage aus der Industrie und vom Fachhandel. Das Interesse ist groß, die Stückzahlen sind jedoch relativ klein. Das zweite Quartal verläuft für Flash-Produkte eher schwach, so dass wir keine nennenswerten Steigerungen sehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise für MLC-NAND entwickeln. Jede Preisreduzierung fördert die SSD-Nachfrage."

Mehr Infos

Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom Trading GmbH
Ingram Micro GmbH

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