Kunden bevorzugen PayPal-Zahlung oder Rechnung

Der Anteil der bargeldlosen Zahlvorgänge wird in Zukunft weiter zunehmen. Beliebteste Einkaufsmethode beim Online-Shopping bleibt dabei der Kauf auf Rechnung.

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Von
  • Marzena Sicking

Die Zahl der bargeldlosen Zahlungsvorgänge wird in den nächsten Jahren regelrecht explodieren: Wie die Managementberater von A.T. Kearney in einer aktuellen Studie berechnet haben, wird der entsprechende Umsatz in den 27 EU-Staaten derzeit über 90 Milliarden bis zum Jahr 2020 auf mehr als 175 Milliarden steigen. Das würde einem Wachstum von acht Prozent jährlich entsprechen. Bis 2012 war der Markt um fünf Prozent jährlich gewachsen.

Wenig überraschend: Hauptwachstumstreiber ist das Einkaufen im Internet. Die Zahl der Online-Shopper wächst und im Internet kann man nun mal nicht mit Bargeld bezahlen. Im weltweiten Vergleich entfallen derzeit rund ein Drittel aller 280 Milliarden bargeldlosen Zahlungen auf Europa.

(Bild: W3B)

Wie die Statistik weiter zeigt, führt jeder EU-Bürger insgesamt etwa 800 Bezahlvorgänge pro Jahr durch, 600 davon laufen derzeit noch bar ab. Bis 2020 soll der Anteil auf rund 480 Barzahlungen fallen. Vom Anstieg der bargeldlosen Zahlungen werden laut Studie vor allem Banken, Telekommunikationsanbieter, Händler sowie neue Anbieter, die im bargeldlosen Zahlungsverkehr in Europa aktiv sind, profitieren. Ihre Erträge sollen von etwa 37 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf bis zu 65 Milliarden Euro im Jahr 2020 steigen und sich damit fast verdoppeln.

Dabei sind nicht nur die klassischen Anbieter wie PayPal & Co. gemeint. Vielmehr sehen die Autoren der Studie besonders große Chancen auf Alternativanbieter. So sollen bis 2020 bis zu ein Drittel der Erlöse auf alternative Methoden entfallen, wie beispielsweise elektronische Geldbörsen (Wallets) oder mobile Lösungen für Smartphones.

Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, denn im Moment setzen die Verbraucher lieber auf vertraute Methoden. Die beliebteste bargeldlose Methode ist der Kauf auf Rechnung und die anschließende Überweisung der fälligen Summe. Auch PayPal steht hoch im Kurs, weil es als besonders sicher empfunden wird. Das zeigt jedenfalls eine Sonderauswertung der 36. W3B-Studie, für die das Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß über 4.000 Online-Einkäufer befragte. Demnach stufen rund 95 Prozent den Kauf auf Rechnung als "sehr sicher" oder "sicher" ein, PayPal bekommt von knapp 78 Prozent der Online-Shopper solche guten Noten. Danach folgt auf der Vertrauensskala der der Kauf per Nachnahme mit 77 Prozent.

Zahlungsmethoden in Europa (6 Bilder)

(Bild: W3B)

Weitere Ergebnisse: 40 Prozent der befragten Online-Käufer kaufen am liebsten auf Rechnung ein, 27 Prozent bevorzugen PayPal. Auf den weiteren Rängen folgen Kreditkarten mit etwa 13 Prozent und Bankeinzug/Lastschrift mit knapp elf Prozent.

Händler sollten solche Ergebnisse ernst nehmen: 29 Prozent der Käufer, die den Rechnungskauf bevorzugen und 15 Prozent der PayPal-Fans gaben bei der Befragung an, ihren Einkauf abzubrechen und bei der Konkurrenz einzukaufen, wenn ihr Lieblingszahlungsmittel fehlt. (masi)