Erste Händler erhalten Abmahnung im Streit um die Marke "Fusion"

Die Arctic Switzerland AG hat mindestens 2 deutsche Händler per Abmahnung aufgefordert, den Vertrieb und die Werbung für Computerprodukte mit der Marke "Fusion" zu unterlassen. Gegen den MediaMarkt-Webshop wurde sogar eine Einstweilige Verfügung erwirkt.

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Die Auseinandersetzung um die Marke "Fusion" zwischen der Arctic Switzerland AG auf der einen Seite und AMD Deutschland sowie deren Handelspartnern auf der anderen Seite hat eine neue Stufe erreicht. Im Februar wurden durch die von Arctic und dem Fusion-Rechteinhaber Boot Up International Ltd. beauftragte Braunschweiger Anwaltskanzlei Appelhagen erste Abmahnungen an Händler in Deutschland verschickt. Gegen den zum Jahreswechsel an den Start gegangenen Onlineshop von MediaMarkt erging am 17. Februar sogar eine Einstweilige Verfügung (EV) durch das Landgericht Braunschweig.

Wie Peter Jankowski, Sales Director bei Arctic, schon im Januar gegenüber heise resale erklärt hatte, sei dem Hersteller nach wie vor keineswegs daran gelegen, dem Handel zu schaden. Da mit AMD keine Einigung gefunden werden konnte, sehe sich Arctic aber dennoch gezwungen, die eigenen Rechte an der Marke "Fusion" durchzusetzen – nötigenfalls mithilfe juristischer Mittel. Im Sinne einer gütlichen Einigung habe Arctic im Januar die Geschäftsleitung von insgesamt 18 Händlern und Distributoren in Deutschland, Österreich und Frankreich schriftlich kontaktiert. Einige der Unternehmen – wie beispielsweise die Aibach GmbH – hätten daraufhin, die von Arctic beanstandeten Markenrechtsverletzungen abgestellt, andere hingegen hätten auf das "Angebot gar nicht reagiert", ließ Jankowski durchblicken.

Zu den Handelshäusern, die laut Arctic "nicht reagiert" haben, zählt unter anderen die in Karlsruhe ansässige Jacob Elektronik GmbH. Das vor allem über den Onlineshop aktive Unternehmen sieht sich nun mit einer Abmahnung durch Arctic konfrontiert. Wie viele andere Onlinehändler bezieht auch Jacob Elektronik Produktinformationen für die im Shop angebotenen Waren zum Teil von den Distributoren oder anderen spezialisierten Dienstleistern wie etwa DCI. In unmittelbarer Reaktion auf die Abmahnung habe Jacob Elektronik nun zunächst alle Produktinformationen im Webshop durchforstet, um den Begriff "Fusion" zu entfernen, wie Christian Reichenecker, Projektmanager Vertriebsmarketing gegenüber heise resale erklärte. Die Forderungen von Arctic gehen aber noch deutlich darüber hinaus – im Zweifelsfalle sollen sämtliche Produkte, die mit der Marke "Fusion" beziehungsweise "AMD Fusion" in Verbindung stehen, komplett aus den Shops entfernt werden. Sogar eine anschließende Vernichtung der Waren auf Kosten des Händlers steht im Raum. AMD stand zu einer kurzfristigen Stellungnahme nicht zur Verfügung. (map)