SSD-Anbieter OCZ hat sich "verrechnet" – schreibt rote Zahlen

Offenbar übersehene Ausgaben für Rabatt- und Rückvergütungsprogramme für seine Kunden drücken den SSD-Anbieter in die Verlustzone. OCZ musste die letzten Quartalszahlen erneut nach unten korrigieren.

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Das laufende Jahr hält für OCZ Technology offenbar gleich mehrere Stolperfallen parat: Nach Ärger wegen mutmaßlich manipulierten Bewertungen auf dem Preissuchportal Geizhals.at trat im September CEO Ryan Petersen überraschend zurück. Der SSD-Anbieter hatte für das am 31. August 2012 abgeschlossene zweite Quartal seines Geschäftsjahres 2013 geringere Umsätze melden müssen als ursprünglich erwartet. Nun stellte sich heraus, dass nicht nur die Umsätze, sondern auch das Ergebnis nach unten korrigiert werden müssen. Rabatt- und Rückvergütungsprogramme für Kunden seien offenbar erst nach den Berechnungen Anfang September "entdeckt" worden. Nach der Korrektur rutscht OCZ nun in die roten Zahlen.

Kurssturz: Die Meldung vom negativen Ergebnis ließ die OCZ-Aktie am 10. Oktober 2012 einbrechen.

(Bild: OCZ)

Das noch immer vorläufige Quartalsergebnis werde einen "signifikanten Nettoverlust" ausweisen – sogar die Bruttomarge werde infolge der Neuberechnung negativ ausfallen. Auch der Umsatz werde nicht im zuletzt gehofften Rahmen von 110 Millionen bis 120 Millionen US-Dollar liegen, sondern deutlich darunter. Investoren an der Börse straften den Hersteller daraufhin ab: Der Aktienkurs sackte zwischenzeitlich um gut 40 Prozent ab. OCZ reagierte mit der sofortigen Einsetzung eines neuen CEO. Ralph Schmitt, der seit April 2011 im Verwaltungsrat des Unternehmens sitzt, soll OCZ schnellstmöglich aus der Krise führen. Dazu gab er auch am 9. Oktober seinen Posten als CEO bei PLX Technologies auf, den er seit 2008 innehatte. Schmitt folgt auf Alex Mei, der nach dem Ausscheiden von Ryan Petersen interimsweise an die Unternehmensspitze von OCZ gerückt war. (map)