Security-Linux Kali tritt Nachfolge von BackTrack an

Mit einer neuen Tool-Auswahl und einem modernen Linux-Unterbau lässt Kali die Altlasten von BackTrack hinter sich. Die Distribution für Pentester, Admins und Forensiker steht ab sofort zum Download bereit.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Der König ist tot, lang lebe der König: Die Linux-Distribution Kali hat offiziell die Nachfolge des Schweizer Hackermessers BackTrack angetreten. Kali Linux ist – genau wie BackTrack – ein Linux speziell für jene, die sich für die (Un)sicherheit von Systemen interessieren oder Daten wiederherstellen möchten, die scheinbar verschwunden sind. Und doch ist Einiges anders. Die Verantwortlichen von Offensive Security haben einen Neustart gewagt und dabei Altlasten zurückgelassen.

Die wichtigsten Programme sind jetzt in der Rubrik "Top 10 Security Tools" versammelt.

Kali Linux räumt gründlich mit der historisch gewachsenen Werkzeugsammlung seines Vorgängers auf und präsentiert dem Nutzer eine gut sortierte Auswahl von Spezialtools in dem Einsatzzweck entsprechenden Kategorien."Wir haben jedes Tool überprüft, das in BackTrack enthalten ist. Dabei haben wir zahlreiche Programme eliminiert, die entweder nicht funktioniert haben oder deren Funktionen sich mit anderen Tools überschnitten haben", schreiben die Verantwortlichen im Wiki. Musste man bei BackTrack wissen, wonach man sucht, lädt die neue Sortierung eher zum Stöbern ein.

Das Exploit-Framework Metasploit darf nicht fehlen.

Die wichtigsten Programme finden sich in der Kategorie "Top 10 Security Tools"; darunter Klassiker wie der Passwortknacker John the Ripper, der Netzwerksniffer Wireshark, der Webanalyseproxy Burp, der Portscanner NMAP und das Exploit-Framework Metasploit. Durch die Neusortierung findet man auch die ĂĽbrigen der ĂĽber 300 Spezialwerkzeuge leicht.

Das Forensiktool Autopsy spürt selbst gelöschte Dateien auf.

Neben den üblichen 32- und 64-Bit-Versionen bietet Offensive Security auch eine ARM-Ausgabe an, die unter anderem auch auf Plattformen läuft, die man nicht als klassischen PC bezeichnen würde: etwa auf dem Mini-Recher Rasperry Pi oder einem SainSmart SS808 im Stick-Format. Auch auf den Chromebooks von Samsung läuft die Distribution. Laut den Verantwortlichen unterstützt Kali so viele WLAN-Interfaces "wie es nur geht". Es basiert auf Debian mit der Kernel-Version 3.7 und soll bereits wichtige Patches zum Einschleusen von Datenpaketen in WLAN-Netze enthalten.

Die Burp Suite analysiert HTTP(S)-Verbindungen.

Starthilfe liefern die Entwickler in ihrem Wiki. Dort findet man auch Hinweise darauf, wie man das voreingestellte Gnome durch die Bedienoberfläche der Wahl ersetzt. Bei einem ersten Test von heise Security hat Kali durchaus überzeugt. Offensive Security ist der Sprung in die Gegenwart gelungen: Die neue Tool-Auswahl ist gut an die aktuellen Bedürfnisse angepasst und auch der Unterbau ist wieder auf dem Stand der Zeit. Kali steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit. (rei)