Virtueller Schiffsdiebstahl bei Star Citizen
Im bisher noch unfertigen Weltraumepos Star Citizen kann man für hunderte Euros virtuelle Raumschiffe kaufen. Nun häufen sich anscheinend Angriffe auf die Konten der Spieler, mit dem Ziel, diese Schiffe zu klauen.
- Fabian A. Scherschel
Cloud Imperium Games (CIG), die Entwickler hinter dem Weltraum-Spiel Star Citizen, empfehlen ihren Nutzern, die Zwei-Faktor-Authentifizierung für ihre Konten zu aktivieren. CIG bietet seit Mitte Juli über eine eigene Android- und iOS-App oder den Google Authenticator eine zusätzliche Absicherungsstufe für Star-Citizen-Konten an. Zwar sind Hacks von Star-Citizen-Konten per se nichts neues, in letzter Zeit häufen sich allerdings die Berichte über geklaute Konten und gekaperte virtuelle Raumschiffe. Besorge Spieler können den zusätzlichen Kontoschutz in den Einstellungen ihres Star-Citizen-Accounts aktivieren.
Geklaute Pixelschiffe, wĂĽtende Spieler
Die Konten der Spieler werden vor allem geknackt, um die darin enthaltenen Schiffe zu verkaufen. Diese kann man mittels eines Geschenk-Mechanismus an andere Spieler schicken. Auf Untergrundseiten werden die Schiffe dann zu einem Bruchteil ihres Wertes verkauft – oder deutlich darüber, falls es sich um ein seltenes, schwer oder gar nicht mehr zu bekommendes Schiff handelt. Wenn der beklaute Spieler den Diebstahl an CIG meldet, ist der Käufer im Zweifel der Gelackmeierte, wenn die Firma das Schiff zurück an den legitimen Besitzer schickt.
Betrug mit virtuellen Gütern wird immer häufiger. Vorreiter Valve hat in seiner Spiele-Plattform Steam damit seit Jahren zu kämpfen und führt deswegen immer weitere Sicherheitsmaßnahmen ein. Auch bei Steam ist Zwei-Faktor mittlerweile so gut wie Pflicht. Star Citizen ist allerdings ein besonders lohnendes Spiel für solche Arten von Betrug. Während es bei Steam oder Spielen wie FIFA in der Regel um virtuelle Gegenstände geht, die Centbeträge wert sind, ist Star Citizen dafür bekannt, dass Spieler hunderte oder gar tausende von Euros für virtuelle Raumschiffe ausgeben.
Wer eine E-Mail von Roberts Space Industries (RSI) oder der Mutterfirma CIG bekommt, dass eines oder mehrere seiner Schiffe verschenkt wurden und davon nichts weiß, sollte umgehend aktiv werden. Außerdem lohnt es sich eventuell, mal wieder einen Blick in den Star-Citizen-Hangar zu werfen und zu checken, ob noch alle Schiffe da sind, wo sie hingehören. Angesichts der Tatsache, dass Star Citizen ziemlich langsam entwickelt wird und noch lange nicht fertig ist, haben sich viele Spieler eventuell seit Monaten oder gar Jahren nicht mehr mit den eigenen virtuellen Raumschiffen befasst. (fab)