c't Fotografie 5/2023
S. 132
Buchkritiken

Sternbilder der Welt

Wer sich für Astrofotografie interessiert, wird schnell merken, dass ohne Planung nichts läuft. Welche Sterne wann und von wo aus zu sehen sind, erfordert Recherche und Überblick. Dass diese Form der Fotografie nicht aus der Hüfte funktioniert, zeigen der Fotograf Stefan Liebermann und der Wissenschaftsjournalist Till Mundzeck mit dem Bildband Sternbilder der Welt. Beide verbindet ihr Hintergrund als Physiker. So gelingt den Autoren eine spannende Mischung aus spektakulären Bildern und kurzweiliger Hintergrundinformation rund um das Thema Himmelskörper. In einigen Abschnitten erklärt Mundzeck Phänomene wissenschaftlich, in anderen Kapiteln geht er auf geschichtliche Aspekte des Themas ein. Diese Mischung rundet das Buch als Ganzes wunderbar ab.

Inhaltlich ist der 224 Seiten starke Bildband in vier geografisch getrennte Kapitel gegliedert. Diese umfassen die Nord- und Südhalbkugel sowie die Polarregionen. Im letzten Abschnitt erklärt Stefan Liebermann, wie er bei seiner Fotografie vorgeht, und richtet sich damit an interessierte Fotografen, die sich selbst einmal auf das Abenteuer einlassen möchten. Und beim Lesen merkt man schnell: Ohne Abenteuer geht es kaum. Die besten Orte liegen fernab der Lichtverschmutzung großer Städte und erfordern deshalb auch Spaß am Reisen. Im Making-of-Abschnitt gibt das Buch einen groben Überblick, welche Schritte für Astrofotos zwingend erforderlich sind. Auf die aufwendige Bildbearbeitung geht Liebermann im Buch zwar kaum ein, aber das stört das Gesamtwerk nicht. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, der schaut sich später die ausführlich erklärten YouTube-Tutorials des Fotografen an.