c't 11/2020
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Test & Beratung
Linux-Distribution

Produktpflege LTS

Ubuntu 20.04 LTS: Aufgefrischter Desktop und erweiterter längerer Support

Die Linux-Distribution Ubuntu Desktop 20.04 startet schneller und sieht schöner aus, auch dank des optional dunklen Designs. Umsteiger der ­bisherigen LTS-Version 18.04 müssen sich von ihren 32-Bit-x86-Systemen trennen oder auf die von Canonical versprochenen zehn Jahre Updates ­vertrauen.

Von Keywan Tonekaboni

Ein schnellerer Start, wahlweise ein dunkles Theme der Bedienoberfläche und Wireguard-VPN sind die Neuerungen des neuen Ubuntu Desktop 20.04. Es ist auch die erste Veröffentlichung mit Langzeit-Unterstützung (Long Term Support, LTS), die sich auf das Dateisystem ZFS installieren lässt. Aber in der „Focal Fossa“ getauften Ubuntu-Version gelten die ZFS-Funktionen weiterhin als experimentell. Die auf zehn Jahre verlängerte und auch auf Pakete aus Universe ausgeweitete Garantie für Updates will Cano­nical nicht mehr nur zahlenden Kunden vorbehalten; wie die Livepatch-Funktion sollen Privatkunden kostenlos die Updates erhalten. Wie das genau umgesetzt wird, will Canonical noch ausloten.

Schnell und schön

Die erste Neuerung von Ubuntu Desktop 20.04 bemerkt man gleich beim Start: Die Ubuntu-Entwickler haben den Bootvorgang beschleunigt, unter anderem durch ein anderes Kompressionsformat für die Kernel-Dateien. Das entpackt während des Bootens schneller als die Konkurrenz. Der Bootvorgang wechselt nahtlos vom UEFI-BIOS zu Ubuntu. Hat der PC-Hersteller im UEFI ein Logo hinterlegt, wird dieses angezeigt, bis der Anmeldebildschirm bereit ist. Für Desktop-Nutzer umschreibt das auch den Kern der Neuerungen: bessere Performance und ein poliertes Aussehen.

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