c't 15/2020
S. 56
Vorsicht, Kunde
Firmware-Update
Vorsicht Kunde

Gedächtnisschwund

Upgrade-Fehler und Service-Panne bei Brother

Wenn ein Gerät nach einem Firmware-­Upgrade nicht mehr ­ordentlich funktioniert, erwartet ­man vom Hersteller rasche Hilfe. Bei Brother kann die Hoffnung darauf vergeblich sein.

Von Tim Gerber

William H. erledigt seine komplette Buchführung digital. Zu diesem Zweck hatte er sich Ende 2018 einen ­Multifunktionsdrucker Brother MFC-L2750DW angeschafft. Die Scaneinheit des Kombigeräts kann Dokumente beidseitig erfassen und über verschiedene Protokolle ins Netzwerk weitergeben. Diese Funktionen nutzte William H. recht intensiv, um der Papierflut Herr zu werden. Seine Dokumente scannte er mit 600 dpi und der Einstellung mit der niedrigsten JPEG-Komprimierung, um sie per OCR als durchsuchbare PDFs zu archivieren. Fast anderthalb Jahre lang funktionierte das Einscannen ins Netzwerk völlig reibungslos.

Anfang Februar benachrichtigte das Gerät den Kunden auf dem Display darüber, dass eine neue Firmware-Version zu Verfügung stünde. Nachdem William H. die Info angetippt hatte, wurde er gefragt, ob er das Firmware-Update ausführen wolle. Dies bejahte er und installierte mithin auf seinem Brother-Multifunktionsgerät nun die neueste Firmware des Herstellers, wie von diesem vorgesehen. Von da an bekam William H. jedoch ganz erhebliche Schwierigkeiten beim Einscannen von Dokumenten. Wiederholt erhielt er die Fehlermeldung, dass der Speicher des Geräts voll sei, und der Scan wurde abgebrochen. Diesen Fehler hatte der Kunde vorher nur bei Dokumenten eines Umfangs von mehr als 30 Blatt, also 60 Seiten, erlebt, nun tauchte er ständig auf und schon bei nur einer Seite. Nach einem Neustart des Geräts unter Trennung vom Stromnetz klappte der Scan umfangreicher Dokumente genau einmal, wie William H. beobachtete. Darauffolgende Versuche brachen wiederum nach nur einer Seite ab.

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