Schatz im Oberrheingraben
Heimisches Lithium als Nebenprodukt von Erdwärmestrom
Lithium-Ionen-Technik treibt mobile Endgeräte an, deshalb ist das importierte Alkalimetall ein teures Gut. Geologen in Karlsruhe erschließen erstmals Quellen in Deutschland – das Tiefenwasser von Geothermieanlagen.
Gemeinhin gelten ja Daten als das Öl des 21. Jahrhundert. Aber ein Rohstoff hätte ebenfalls Anspruch auf diesen Titel: Lithium. Es ist elementarer Bestandteil von Lithium-Ionen-Akkus und macht damit Smartphones, Laptops und Elektrofahrzeuge erst mobil. Zudem gibt es die nicht wieder aufladbaren Lithiumbatterien, die sich vor allem in Kleinstelektronik durchgesetzt haben. Lithiumtechnik ist leicht, kompakt und bietet eine hervorragende Energie- und Leistungsdichte. Ernstzunehmende Alternativen wie Natrium-Ionen-Akkumulatoren und Magnesium-Schwefel-Batterien befinden sich derzeit noch im Laborstadium.
Eine Wissenschaftlergruppe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat nun ein Verfahren ausgetüftelt, bei dem Lithium quasi als Abfallstoff bei der Energieerzeugung in Geothermieanlagen anfällt. Eine Pilotanlage soll noch bis Jahresende Lithium aus Deutschland fördern.