c't 26/2020
S. 124
Test & Beratung
Tagebuch-Apps
Bild: Albert Hulm

Computerlogbuch

So vertrauenswürdig sind Tagebuch-Apps auf dem Smartphone

Tagebuch-Apps zeichnen neben Texten auch gesprochene Gedanken, Fotos und Videos auf. Sie versprechen ihren Nutzern mentale Gesundheit sowie ein glücklicheres Leben. Sicherheit und Datenschutz bleiben aber oftmals auf der Strecke.

Von Kim Sartorius

Ein Tagebuch zu führen hilft vielen Menschen dabei, sich Erlebnisse, Probleme, Sorgen und Nöte von der Seele zu schreiben, zum Beispiel um sich damit gedanklich besser auseinandersetzen zu können. Manche schwelgen gerne in Erinnerungen, wenn sie Vergangenes beim Lesen im Kopf Revue passieren lassen. Das kann man in sozialen Medien oder in einem Blog tun, gibt dann aber seine Privatsphäre auf und muss obendrein mit Spott und Häme rechnen. Zum Glück gibt es spezielle Apps, die das gute alte Tagebuch ins digitale Zeitalter holen.

Die Apps helfen Leuten mit unleserlicher Handschrift, ihre Einträge zu entziffern. Anders als ein analoges Tagebuch hat man ein Smartphone zudem meistens dabei und kann somit jederzeit seine Gedanken aufschreiben. 

Wer nicht auf Tagebucheinträge in Papierform verzichten will, exportiert das Geschriebene als PDF und druckt es aus. Nutzer bereichern ihre Einträge mit Bildern, aus denen die Apps auf Wunsch Videos oder Collagen erstellen. Wer keine Lust zum Tippen hat, diktiert der App seine Gedanken und lässt sich das Geschriebene anschließend von ihr vorlesen. Manche Apps ermöglichen es zudem, Bilder und Texte mit einem Finger oder Stylo zu zeichnen. Datum, Standort und Uhrzeit übernehmen die Apps automatisch.

Die Kandidaten

Wer im App-Store nach Tagebuch-Apps sucht, wird mit Angeboten regelrecht überschüttet. Für unseren Test haben wir Apps ausgewählt, bei denen das Tagebuchschreiben im Mittelpunkt steht und die mehr Funktionen bieten als gewöhnliche Notizenapps.

Dazu zählt Day One, die Einträge anhand von Schlagworten und dem Standort sortiert. Life Diary nimmt Gedanken als Diktat auf – die App wandelt Gesprochenes in Text um. Die Apps „stoic.“ und Reflectly versprechen ihren Nutzern ein glücklicheres Leben durch Achtsamkeitstraining und Reflektion. Bei „1 Second Everyday“ (1SE) dokumentiert man seine Tage mit Bildern, welche die App zu einem Kurzfilm zusammenschneidet und zum Exportieren bereitstellt. Diaro trackt unter anderem die Stimmung und erstellt daraus Statistiken.

Alle Apps im Test bieten eine Erinnerungsfunktion an, die zum täglichen Tagebuchschreiben animiert sowie die Möglichkeit, Bilder zu den Einträgen hinzuzufügen.

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