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Samsung setzt doch lieber auf LCD-TVs

Samsungs Fernsehersparte will keine Panels mit der neuen hauseigenen OLED-Technik verkaufen. Stattdessen favorisiert sie LCD-TVs mit einem fein dimmbaren Backlight.

Samsungs Displayabteilung SDC arbeitet seit geraumer Zeit an der Kombination aus einer blau leuchtenden organischen Schicht und farbkonvertierenden roten und grünen Quantenpunkten. Mit den QD-OLEDs möchte der Konzern LG Marktanteile bei High-End-TVs abringen; diesen Bereich dominiert LG mit seinen RGBW-OLEDs (die organische Schicht erzeugt über Farbfilter rote, grüne, blaue und weiße Subpixel). Aktuell bleiben Samsungs QD-OLEDs bei der Helligkeit von Weiß allerdings hinter den LG-Panels zurück, weshalb die Entwickler bereits eine zusätzliche OLED-Schicht eingebaut haben.

Die Anzahl der dimmbaren Zonen hat Samsung in seinen aktuellen TVs (hier der 8K-Fernseher Q950T) gegenüber 2019 reduziert. Im kommenden Jahr soll sie nun wieder steigen.

Nachdem Samsungs Führungsriege in China LCD-TVs mit einer Hintergrundbeleuchtung aus unzähligen Mini-LEDs begutachtet hat, sei die Entscheidung gegen die QD-OLED-Variante gefallen. Die Leitung glaubt, dass fein dimmbare LCD-TVs mit OLED-TVs konkurrieren können. Deshalb rückt sie nun also LCD-TVs mit Quantenpunkten und Mini-LEDs im Backlight in den Fokus. Bemerkenswert ist diese Kehrtwende auch, weil Samsung die Anzahl der dimmbaren Zonen in seinen aktuellen LCD-TVs gegenüber 2019 reduziert hat.

Auf den Wechsel zu LCDs mit Mini-LEDs weisen zudem zahlreiche Markenanmeldungen hin. So hat sich Samsung unter anderem „Quantum Matrix“ ebenso schützen lassen wie „QLED Neo“ – unter QLEDs firmieren bei Samsung LCD-TVs mit farbverstärkenden Quantenpunkten.

QD-OLED für Monitore

Für die Displaysparte SDC ist die Entscheidung ein herber Rückschlag, zumal SDC Anfang des Jahres verkündet hat, sich aus dem LCD-Bereich zurückzuziehen. Ein großes LCD-Werk in China wurde bereits an CSOT verkauft. Die Massenproduktion der QD-OLEDs hat der Panelhersteller nun ins dritte Quartal 2021 verschoben; sie sollen dann angeblich auch in großen PC-Monitoren zum Einsatz kommen.

Mit echten LED-TVs, bei denen winzige Leuchtdioden als Bildpixel dienen, hat Samsung bisher wenig Glück. Nach Berechnungen von Marktbeobachtern hat das Unternehmen in diesem Jahr von seinen LED-TVs „The Wall“ gerade mal 126 Stück verkauft. IHS Markit prognostiziert, dass sich die Situation in den kommenden Jahren nicht wesentlich ändern wird: Der Marktanteil an Micro-LED-TVs soll auch 2026 bei nur 0,4 Prozent liegen.

Ein wesentlicher Grund für diese sehr langsame Entwicklung liegt in dem aufwendigen Transfer der Micro-LEDs vom Wafer auf das Panelsubstrat. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass im High-End-Bereich 8K-Auflösung mit der vierfachen Pixelanzahl gegenüber 4K angesagt ist, haben echte LED-TVs derzeit keine realistische Zukunftsperspektive. (uk@ct.de)