c't 5/2020
S. 122
Test & Beratung
Huawei Mate 30 Pro
Bild: Andreas Martini

Tschüss, Google

Huawei Mate 30 Pro ohne Google-Dienste

Jetzt wird es ernst: Huawei legt sein erstes Smartphone ohne Google-­Dienste in Deutschland vor, das Mate 30 Pro. Das Gerät selbst ist dem ­Her­steller formidabel gelungen – über die Software lässt sich das nicht sagen.

Von Robin Brand

Android ohne Google: Was für manche Nutzer nach einem datensparsamen Traum klingt, ist für Huawei ungewollt Realität geworden. Denn in Folge des Handelsstreits zwischen den USA und China muss Huawei ohne Google-Dienste auskommen, das Mate 30 Pro ist das erste in Deutschland erhältliche Gerät, das davon betroffen ist. Es kommt wegen der fehlenden Google-Lizenz erst Monate nach der Präsentation und auch nur in begrenzter Stückzahl nach Deutschland. Da es sich um ein komplett neu entwickeltes Gerät handelt, konnte Huawei das Embargo nicht auf die Weise umgehen, wie es mit leicht überarbeiteten Geräten wie dem P30 Lite New Edition gelang (siehe S. 82 in diesem Heft).

Doch was bedeutet das für den Nutzer? Im Vorfeld hatte Huawei mit der ­Präsentation des eigenen Betriebssystems Harmony OS noch Spekulationen befeuert, das Mate 30 könnte damit erscheinen. Tatsächlich aber kommt es jetzt ganz profan mit einem auf dem Android Open Source Project basierenden OS daher, oder in anderen Worten: mit Android ohne Google. Das ist ein Einschnitt tiefgreifender Natur und nicht darauf begrenzt, dass die bekannten Google-Apps fehlen. Schließlich betrifft das auch den Google Play Store und mit ihm Google Play Protect und tausende Apps.

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