c't 5/2020
S. 98
Test & Beratung
High-End-Prozessor

Leistung im ­Exzess

Workstation-Prozessor Ryzen Threadripper 3990X mit 64 CPU-Kernen

AMD verdoppelt in High-End-Desktop-PCs die Zahl der Kerne und ­deklassiert damit erneut die ­Intel-Konkurrenz. Doch die volle Threadripper-Leistung lässt sich nicht überall abrufen.

Von Christian Hirsch

Ende November vergangenen Jahres spendierte AMD der Plattform Ryzen Threadripper für High-End-Desktop-PCs und Workstations die verbesserte CPU-­Architektur Zen 2, PCI Express 4.0 sowie höhere Taktfrequenzen. Bislang gab es die dritte Threadripper-Generation mit maximal 32 Prozessorkernen zu kaufen, der Ryzen Threadripper 3990X katapultiert die TRX40-Plattform jetzt in Leistungssphären, die bislang nur wenige Serverprozessoren erreichen. Zielgruppe sind deshalb Profis, die 3D-Szenen für Filme und Serien erstellen, 8K-Videos schneiden oder Software-Entwickler, die umfang­reiche Programme kompilieren.

Möglich machen das 64 CPU-Kerne, dank Simultaneous Multithreading (SMT) stehen Betriebssystem und Anwendungen 128 Threads zur Verfügung. Nominal taktet der Threadripper 3990X lediglich mit 2,9 GHz und damit rund 800 MHz langsamer als der 32-Kerner Threadripper 3970X, weil AMD das thermische Budget unverändert bei 280 Watt belässt. Die ­einzelnen Kerne der CPU können jedoch dynamisch ihre Taktfrequenz per Turbo auf bis zu 4,3 GHz steigern, solange die Thermal Design Power (TDP) nicht ausgeschöpft ist. Wie hoch, das hängt in der Praxis unter anderem von der Auslastung der einzelnen Kerne ab. Beim Packen von Dateien arbeiten hauptsächlich die Integer-Einheiten und der 3990X erreichte im Test auf allen Kernen 4,1 GHz. Bei hochoptimierten AVX2-Gleitkommaoperationen takten die Kerne unter Volldampf etwa 1 GHz langsamer.

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