c't 11/2021
S. 146
Praxis
Street View

Fotokartografie

Google Street View mit eigenen 360-Grad-Aufnahmen erweitern

Außerhalb von wenigen Großstädten ist die Street-View-­Abdeckung in Deutschland schlecht. Wer seine Kleinstadt bei Google sehen will, muss selbst Hand anlegen: Mit dem Handy gelingen einzelne Panoramen, mit einer 360-Grad-­Kamera kartografieren Sie gleich ganze Straßenzüge im Vorbeigehen.

Von Jan Mahn

Mitte 2008 waren Googles Autos mit Rundumkameras zuletzt in Deutschland unterwegs, um massenhaft 360-­­Grad-­­Panoramen für Google Street View zu schießen. Die Begeisterung in Deutschland hielt sich damals in Grenzen, in vielen Medien wurde die Horrorgeschichte verbreitet, in Zukunft könne man in Echtzeit aus dem Internet alle Häuser überwachen, und so stellten viele einen Antrag auf Verpixelung ihrer Immobilien. Diebesbanden, so die Fiktion, könnten so aus der Ferne live ganze Straßenzüge ausspionieren und dann gezielt zuschlagen, wenn keiner zu Hause ist.

Eine Echtzeitüberwachung ist natürlich unmöglich – Street View zeigt ziemlich genau das von einem Haus, was auch ein vorbeifahrender Radfahrer sieht, und der Dienst besteht aus einmal aufgenommenen Standbildern, nicht aus weltweiten Echtzeitbildern. Doch die Geschichte hielt sich hartnäckig und Street View war hierzulande bei vielen untendurch.

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