c't 23/2021
S. 114
Test & Beratung
Saugroboter

Sauger saugen

Saugroboter mit Selbstreinigung

Staubsaugen und Wischen gehören zu den lästigen Hausarbeiten. Praktisch, dass Saugroboter einem diese Aufgaben abnehmen. Neue Modelle machen es noch bequemer: Man muss ihre Staubbehälter nicht mehr ausleeren – das erledigen jetzt die Basisstationen selbst.

Von Stefan Porteck

Schickt man Staubsaugerroboter täglich zur Reinigung, ist der Boden zwar picobello sauber, doch die kleinen Staubbehälter füllen sich wie im Zeitraffer. Meist muss der aufgenommene Schmutz einmal pro Woche in den Mülleimer gekippt und zusätzlich der Filter ausgeklopft werden. Das ist zwar kein großer Aufwand, aber eigentlich hat man sich ja einen Saugbot angeschafft, weil man möglichst wenig Zeit aufs Saubermachen verdaddeln wollte.

Die Sauger dieses Tests von Ecovacs, iRobot und Roborock rühmen sich damit, dass sie ihren Besitzern sogar diese Aufgabe abnehmen. Sie Saugbots haben Basisstationen, die aus einer Auffahrrampe für den Bot und einem kleinen Türmchen bestehen. Darin steckt ein 240-Volt-Sauggebläse und ein herkömmlicher Staubsaugerbeutel. Sobald die Saugbots nach erledigter Arbeit auf die Basis zurückkehren, springt der interne Sauger an und entleert den Staubbehälter des Bots.

Der i7+ von iRobot und der S7+ von Roborock sind im Bundle mit Absaugstation erhältlich oder für rund 300 Euro weniger mit einer herkömmlichen Station. Das Angebot richtet sich an Leute, die die automatische Entleerung zunächst nicht brauchen. Durch den Kauf eines kompatiblen Saugbots bleibt wenigstens die Option für eine Absaugstation offen. Wer später aufrüsten will, bekommt sie einzeln für 480 Euro (iRobot) beziehungsweise 300 Euro (Roborock) – das ist unterm Strich zwar teuer, dafür verteilt es die Anschaffung auf zwei Raten. Den Deebot T9+ von Ecovacs gibt es bislang nur im Bundle. Die Absaugbasis für den ansonsten baugleichen T9 soll in Kürze einzeln erhältlich sein.

Das Prinzip der Selbstentleerung ist bei allen Testkandidaten bis auf kleine Details identisch: Der T9+ von Ecovacs und der i7+ von iRobot haben spezielle Staubbehälter mit einer kleinen Klappe an der Unterseite. Die Basisstationen haben in ihrer Rampe einen Absaugkanal. Sobald der Bot an der Basis andockt, befinden sich die Klappe des Bots und der Absaugkanal der Station direkt übereinander. Wenn das Sauggebläse anspringt, öffnet der starke Luftstrom die Klappe im Auffangbehälter und saugt den Unrat aus dem Bot heraus.

Ecovacs und iRobot fangen ihn in einem herkömmlichen Staubsaugerbeutel ein. Er fasst rund 2,5 Liter, was je nach Wohnungsgröße für mehrere Wochen oder gar Monate ausreicht. Der Beutelwechsel war bei allen Testkandidaten eine absolut saubere Sache: Weder wurde Staub heraus gewirbelt, noch machten wir uns die Hände schmutzig. Ecovacs und iRobot legen zwei Beutel bei. Nachschub gibt es im Dreierpack für 20 Euro (Ecovacs und iRobot) und 12 Euro (Roborock).

Roborock macht es beim S7+ ein bisschen anders als die Konkurrenz. Die Basisstation hat auf Höhe der Hauptbürste des S7+ einen breiten Schlitz, der über einen Luftkanal zum Absaugbehälter führt. Beim Absaugen holt die Station den Staub nicht aus einer dedizierten Öffnung im Auffangbehälter des Saugbots, sondern saugt ihn rückwärts durch den Bürstenkanal, über den der S7+ den Staub ursprünglich aufgenommen hat.

Das ist ein weiterer Weg, und der Luftstrom muss an der Bürstenwalze des Saugbots vorbei, weshalb wir vermuteten, dass Unrat im Staubbehälter verbleibt oder in der Bürste hängen bleibt. In unseren Tests brachte die Station aber so viel Saugkraft auf, dass sich unsere Bedenken nicht bewahrheiteten: Sowohl die Bürste des S7+ als auch der Staubfilter des internen Behälters des Bots waren nach jeder Absaugung stets sauber. Der passende Staubbeutel fasst mit 1,8 Liter etwas weniger.

Der Staubbehälter des T9+ hat an der Unterseite zwei Öffnungen, durch die der Dreck in die Basisstation gesaugt wird.

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