c't 23/2021
S. 52
Aktuell
25 Jahre KDE

Jubiläumsausgabe

25 Jahre: KDE feiert sich selbst mit Plasma-Desktop 5.23

Das KDE-Team widmet die neueste Version des Plasma-Desktops dem eigenen 25-jährigen Jubiläum. In Plasma 5.23 haben die Entwickler die Bedienung im Tablet-Modus verbessert, an der Wayland-Unterstützung gefeilt und zahlreiche Fehler behoben.

Von Keywan Tonekaboni

Vor einem Vierteljahrhundert begann die Entwicklung von KDE. Seitdem hat das Projekt viele Höhen und Tiefen durchgemacht. Von dem feierlichen Anlass lässt sich das KDE-Team aber nicht ablenken und veröffentlicht planmäßig mit Plasma 5.23 eine neue Version der Desktop-Umgebung.

Die KDE-Entwickler haben weiter am Wayland-Modus von Plasma gearbeitet. Drag & Drop klappt nun auch zwischen nativen Wayland-Anwendungen und Programmen, die mit der Kompatibilitätsschicht XWayland laufen. Gleiches gilt fürs Einfügen über die mittlere Maustaste.

Außerdem zeigt die neue Plasma-Version eine Warnung im Benachrichtigungsfeld an, wenn eine Anwendung im Wayland-Modus den Bildschirm aufzeichnet. Dort kann man die Aufnahme auch abbrechen.

Frischer Wind

Beim Standard-Theme Breeze haben die KDE-Gestalter zahlreiche Details überarbeitet. Scrollleisten und Spinbuttons sind größer und lassen sich dadurch einfacher auf Touchscreens benutzen. Widgets haben einen unscharfen Hintergrund, durch den der Desktop durchschimmert. Die Akzentfarbe, mit der ausgewählte Elemente hervorgehoben werden, kann man nun unabhängig von der Theme-Vorgabe wählen.

Beim Hauptmenü „Kickoff“ ist laut KDE der gesamte Code grundlegend überarbeitet worden. Das soll die Performance und Barrierefreiheit verbessert und viele Fehler beseitigt haben. Die im Menü sichtbaren Programmstarter lassen sich wahlweise als Liste oder in einem Raster anzeigen. Das Kontextmenü eines Programmstarters öffnet sich, wenn man länger auf ihn drückt, und ist so auch bei Touchbedienung leicht zugänglich.

Über einen neuen Button mit einer Stecknadel kann man verhindern, dass sich das Menü nach einer Aktion sofort schließt. Zudem lässt sich konfigurieren, ob Schaltflächen zum Abmelden, Ausschalten oder Energiesparen angezeigt werden und ob diese beschriftet sein sollen.

Die Systemeinstellungen sind besser durchsuchbar und zeigen passende Treffer auch an, wenn der gesuchte Begriff nicht direkt im Titel der Einstellungsseite vorkommt. Das klappte bei unseren Stichproben vor allem mit englischen Bezeichnungen gut. In der Feedback-Rubrik der Systemeinstellungen gibt es nun einen Verlauf, der auflistet, welche Daten man bisher mit dem KDE-Projekt geteilt hat. Bei Ethernet-Verbindungen gibt es mehr Optionen, um die Geschwindigkeit von Interfaces zu justieren, und IPv6 lässt sich leichter abschalten. Das Netzwerk-Applet in der Taskleiste zeigt zusätzliche Informationen an, darunter auch die gerade genutzte Bandbreite. Das Lautstärke-Applet zeigt für Apps, die aufnehmen oder wiedergeben, den jeweils passenden Regler an.

Das Software-Center „Discover“ startet in der neuen Version schneller und zeigt auf der Installieren-Schaltfläche die Quelle an, aus der es die Anwendung installiert, beispielsweise Flatpak oder Snap.

Insgesamt sind die Änderungen eher graduell, was dem viermonatigen Release-Zyklus geschuldet ist. KDE Plasma 5.23 lässt sich als Live-System über die Distribution KDE Neon ausprobieren, die auf Ubuntu basiert. (ktn@ct.de)

Download und Jubiläums-Webseite: ct.de/y76e

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