c't 23/2021
S. 58
Vorsicht, Kunde
Garantie
Vorsicht Kunde

Aus dem Morgenland

Samsung zerlegt Kundensmartphone

Kommt ein teures Smartphone aus der Garantiereparatur in Einzelteilen zurück, erwartet man eigentlich, dass der Hersteller die peinliche Panne geräuschlos bereinigt. Bei Samsung hat man stattdessen allerhand abenteuerliche Ausreden parat.

Von Tim Gerber

Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres kaufte Jochen E. seiner Partnerin Alexandra M. in einem deutschen Onlineshop für etwa 450 Euro ein Smartphone vom Typ Samsung Galaxy S20 FE. Mit dem war sie sehr zufrieden, bis sich im Sommer Ausfallerscheinungen zeigten. Mehrmals pro Woche schaltete sich das Gerät bei vollem oder gut gefüllten Akkustand unerwartet aus und ließ sich erst nach etwa einer halben bis Dreiviertelstunde wieder einschalten. Dabei war der Akku gut geladen und das Handy war auch nicht sonderlich warm geworden. Seit einer Weile nahm das Smartphone Verbindungen im Mobilfunknetz nur noch im Edge-Modus auf, schnellere Verbindungen etwa per LTE waren unabhängig vom Standort nicht mehr möglich. Den Provider hatte Alexandra M. nicht gewechselt.

Der Onlineshop, bei dem Jochen E. das Smartphone erworben hatte, existierte leider nicht mehr. Also wandte sich Alexandra M. am 30. August an den Kunden-Support des Herstellers Samsung und fragte an, ob man das Galaxy S20 nicht reparieren könne. Schließlich räumt Samsung Käufern seiner Produkte eine Garantie von mindestens einem Jahr ein. Der Support nahm das Gerät auch zur Reparatur an und übermittelte einen Paketaufkleber, mit welchem das Galaxy am 6. September zum Samsung-Reparaturzentrum in Polen ging.

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