c't 23/2021
S. 8
Leserforum

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Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Standpunkt: Digitalisierung, c’t 22/2021, S. 3

Immer wenn etwas gehypt wird, sollten alle Warnlampen angehen und der Blick hinter die Kulissen beziehungsweise auf die genauso gehypte Nachhaltigkeit geworfen werden. Digitalisierung bringt sicher viel Gutes, hat aber, wie Sie berechtigterweise schreiben, viele erst nachträglich sichtbare, nachhaltige Randbedingungen zu berücksichtigen.

Hochgradig vernetzte Systeme erfordern bei ständigen Updates aufwendige Betreuung und gegebenenfalls ebensolche Fehlersuche. Einfache Rückfalloptionen – eher ohne Strombedarf und nicht immer langsamer – sollten im Sinne eines nachhaltigen „Business Continuity Managements“ mitgeführt werden.

Michael Hummels-Raudszus Mail

Nur Apps programmieren reicht nicht

Digitalisierung nützt niemandem, wenn nicht auch die dahinter stehenden Prozesse darauf angepasst sind. Vermutlich ist das viel geschmähte Faxgerät wirkungsvoller, wenn die Verarbeitungsprozesse dahinter wohlorganisiert sind, als superschnell über 5G und Glasfaser übermittelte Daten, mit denen niemand etwas anfangen kann.

Ich bin zwar der Meinung, dass eine Bank eine Bank und die IT dafür eine Unterstützungsdienstleistung ist, aber nichtsdestotrotz muss sie qualitativ hochwertig sein und die Geschäftsprozesse korrekt und zuverlässig abbilden.

Digitalisierung kann auch nicht sein, für alles Mögliche Apps zu programmieren, wodurch Menschen ohne Smartphones (ja, die gibt es immer noch) ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich lassen sich viel mehr Beispiele finden, jedenfalls reicht es lange nicht, „Digitalisierung“ in irgendwelche Mikrofone zu posaunen.

Ralph Becker Mail

Windows-10-Support zu kurz

Was Windows 11 besser, anders, schlechter, nicht mehr oder noch nicht kann, c’t 22/2021, S. 14

Auch wenn es bis Oktober 2025 – das Ende der Windows-10-Patches – noch weit ist, so möge doch jemand die Kosten beziffern: für Privathaushalte durch das notwendige Ersetzen von Hardware und für den zugeordneten CO2-Fußabdruck der Produktion all der tollen neuen Windows-11-kompatiblen Technik. Und das gerne im deutschen, im europäischen, im Weltmaßstab. Microsoft kann sicher belastbare Daten beisteuern – aus den Rückmeldungen vom Windows-Update, das uns zurzeit sagt, dass es mit unserem aktuellen PC bald zu Ende geht. Ich bin mir sicher, dass die oben angedachte Zahl derart verboten hoch ist, dass sie nicht in die aktuelle Zeit von Green Deals und von knappen Kassen passt.

Alte Zöpfe abzuschneiden sollte nicht generell zerredet werden. Auf Windows 11 verzichte ich gerne, bis ich neue Technik brauche. Aber das größere Problem ist für mich das für Oktober 2025 angesetzte Ende des sicheren Windows-10-Betriebs. Und das ist genau das Windows 10, das bis vor kurzem noch als „ewig“ angepriesen wurde. Microsoft sollte hier drei Jahre draufpacken, besser fünf (Long Term Support). Oder die Politik sollte dafür sorgen, dass bei Microsoft ein Umdenken einsetzt und sie sich den Nachhaltigkeitsgedanken zu eigen machen. Das passt besser in unsere Zeit, als der Gebraucht-Hardware-Industrie den Garaus zu machen.

Dr. A. Ritter Mail

Vieles schlechter

Nach 30 Stunden zurück zu Windows 10. Warum? Das Startmenü ist nochmals (viel) schlechter geworden. Kaum Platz für meine benötigten Programme. Im Dateimanager muss ich im Kontextmenü jetzt bei oft benutzten Befehlen (z. B. „Senden an“) einen weiteren Klick machen. Der Fenstermanager hat zu wenige Vorschläge beziehungsweise fehlen oft gebrauchte Arrangements. Und vieles mehr. Runde Fenster sehen zwar schick aus, aber vieles ist nicht mehr zu gebrauchen.

hb1943 Forum

Alte Baustellen sind offen geblieben

Für mich wird Windows immer umständlicher, da ständig unnötigerweise neue Baustellen eröffnet werden, ohne grundlegend alte zu schließen. Außerdem kommt man sich vor wie im Supermarkt, wo ständig umgeräumt wird, damit der Kunde mehr Zeit im Laden verbringt. Vergessen wird dabei, dass der PC helfen soll, Aufgaben schneller zu erledigen. Das wird immer mehr verfehlt. Das finde ich in ähnlicher Weise auch bei macOS, iOS und Android, und auch bei der Linux-Distributions-Inflation.

Bernd_L Forum

Kein BitLocker für Home

Windows 11: Editionen, Lizenzen, Gratis-Upgrade, c’t 22/2021, S. 30

Auch bei Windows 11 hält Microsoft daran fest, dass es in der Home-Version kein BitLocker [Festplattenverschlüsselung, Anm. d. Red.] gibt. Das ist im Jahr 2021, wo man Kontoauszüge, Mailverkehr, private Fotos und Videos etc. auf dem Rechner hat, ein Unding. So sind Nutzer der Home-Version ungeschützt, wenn ihnen ihr Laptop gestohlen wird oder sie es verlieren.

Und auch beim Weiterverkauf von Rechnern ist man darauf angewiesen, da das Überschreiben bei SSDs nicht mehr wirkt und da nur eine starke Verschlüsselung hilft. Das kann man gar nicht oft genug kritisieren.

Julian Burtscheid Mail

Kein Wunder

Wie Betrüger Smartphones fälschen – und seit Jahren damit durchkommen, c’t 22/2021, S. 72

Wer vor allem bei Wish, aber auch bei AliExpress oder ähnlichen Webshops einkauft, sollte sich auch nicht wundern, chinesische Billigst-und-schon-kaputt-Ware zu bekommen. Zusätzlich zur europäischen Wirtschaft freut sich auch unsere Umwelt über die Meidung dieser oft unter schlimmen sozialen Umständen hergestellten Waren.

noopsit Forum

Vorhersehbar

Ich habe Wish durch die ein oder andere Werbung in irgendwelchen werbefinanzierten Apps „kennengelernt“ und mir mein Urteil bereits anhand der Werbebanner gebildet. Wenn reihenweise irgendwelche Produkte gezeigt werden, die gerade heiß begehrt sind, alle geschmückt mit einem Rabatt in der Größenordnung von 60 Prozent oder gar mehr, dann wirkt das merkwürdig.

Das soll natürlich in keinster Weise solche Machenschaften legitimieren, aber Angebote, die zu schön sind, um wahr zu sein, sind am Ende meist genau das. Hier ist einfach ein bisschen gesunde Skepsis bei den Leuten gefragt.

Der Waldfruchtbär Forum

Eigene Schrift

Mit Birdfont eigene Schriftarten entwickeln, c’t 21/2021, S. 146

Den Artikel habe ich mit Freude gelesen! Noch mehr Freude hatte meine Nichte an ihrer eigenen Schriftart, siehe Screenshot.

Name ist der Redaktion bekannt Mail

An die Verursacher ran

Abläufe einer Ransomware-Attacke – und was Sie dagegen tun können, c’t 22/2021, S. 136

Der Artikel enthält 14-mal das Wort „soll“ und darüber hinaus weitere, mit anderen Worten formulierte Forderungen. Bei den Forderungen handelt es sich vielfach nicht um Einzelmaßnahmen, sondern um ganze Maßnahmenpakete. Jedes davon verursacht erheblichen Zeitaufwand. Multipliziert man die dafür zu veranschlagenden Stunden mit der Anzahl der europaweit vorhandenen Installationen, so kommt man nach meiner Schätzung auf mehrere Millionen Stunden. Das ist allein der Schaden, bevor Malware aktiv werden konnte.

Der Artikel plädiert für „Aufrüstung“, also noch mehr Aufwand – und zwar am falschen Ende. Wer die Schäden minimieren will, muss an die Verursacher ran: Ermittlung der Täter, Verurteilungen und – ganz wichtig – Einzug des gesamten Vermögens.

server4fun Forum

Verbot notwendig

Wie künstliche Intelligenz die Kriegsführung verändert, c’t 22/2021, S. 148

Das Einbinden menschlicher Kontrolle beim Einsatz autonomer Systeme macht diese Waffen nicht human. Nur das Verbot der autonomen oder halbautonomen Killerwaffen, vergleichbar mit dem internationalen Verbot von Antipersonenminen, kann bewirken, dass diese Waffen verschwinden. Alle Parteien, denen Menschenrechte und das Völkerrecht etwas bedeuten, sind hier gefordert.

Klaus Stampfer Forum

Ergänzungen & Berichtigungen

FireCuda 530, nicht 5300

Drei SSDs mit PCIe 3.0 und PCIe 4.0, c’t 22/2021, S. 110

Die in Text und Tabelle als FireCuda 5300 bezeichnete SSD heißt FireCuda 530.

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