c't Extra 2021
S. 108
Test & Beratung
Zuse Z3
Bild: Deutsches Museum München

Aller guten Dinge …

Die Zuse Z3 mit Gleitkommazahlen und mehr als einem Kilobit Speicher

Im Mai dieses Jahres wurde die Z3 80 Jahre alt. Die dritte Rechenmaschine von Konrad Zuse wird häufig als erster Computer überhaupt angesehen. Jedenfalls ist sie ein Meilenstein der Rechnergeschichte und Grund genug für einen – etwas aus der Zeit gefallenen – c’t-Test.

Von Sylvester Tremmel

Schon mit der Z1 hat Konrad Zuse gezeigt, wie viel er von Rechnerarchitektur und Prozessorbau versteht. Nach dem Zwischenschritt Z2 folgt nun seine neue Kreation, die Zuse Z3. Sie behebt die praktischen Mängel des Vorgängers und bringt auch Architekturverbesserungen mit.

Die Z1 hatte unter ihrer mechanischen Bauweise zu leiden. Anstatt sich an – wohl von vornherein zum Scheitern verurteilten – Verbesserungen zu versuchen, umgeht Zuse das Problemfeld komplett: Sowohl Rechenwerk als auch Speicher der Z3 sind aus elektromechanischen Relais aufgebaut, circa 600 und 1400 Stück. Die stammen eigentlich aus der Telefontechnik, aber die Z3 rechnet mit diesen zweckentfremdeten Bauteilen nicht nur sehr zuverlässig, sondern auch beeindruckend schnell: Ein Elektromotor mit Taktwalze gibt einen Takt zwischen 5 und 10 Hertz vor. Damit liegen Ergebnisse oft wortwörtlich in Sekundenbruchteilen vor; selbst aufwendigere Operationen brauchen allenfalls wenige Sekunden.

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