c't Extra 2021
S. 160
Geschichten
Magazine

Extrablatt! Extrablatt!

Die Welt der Computerzeitschriften

In den Achtzigern konnte man mit dicken Computerzeitschriften einen Streit (nonverbal) schlichten. Sie machten anderen Zeitschriften die Regalmeter im Supermarkt streitig. Ein Streifzug durch die Geschichte des Blätterwaldes.

Von Michael Link

Es sind goldene Zeiten für Verleger: In den Achtzigerjahren kaufen Computerinteressierte stapelweise Zeitschriften. Sie sind damals das schnellste Medium, um sich mit dem Wissen aufzuladen, das zum Domptieren störrischer Elektronengehirne nötig ist. Da so ein Heimrechner die Haushaltskasse stark belastet – ein Commodore C64 kostet zum Marktstart 1500 Mark – muss er sich schnell im Alltag beweisen, damit keine Nudelhölzer fliegen.

Die Besitzer der Homecomputer üben sich im frühdigitalen Dreikampf (Schrauben, Löten, Programmieren). Von den Unzulänglichkeiten und Fehlleistungen der Soft- und Hardware-Hersteller leben die Computermagazine der Anfangszeit – und von den Schülern, die sich die Computer zwar nicht leisten können, aber alle Spezifikationen unverdrossen auswendig lernen und Fotos ihrer Traumrechner so sehr anschmachten wie etwa ihre Bravo-Poster des Bond-Girls Kim Basinger.

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