c't Extra 2021
S. 80
Praxis
Alte Daten retten

Bandgezirpe zu Bytes

Programme von Audiokassetten für Emulatoren aufbereiten

Wer seine ersten Programmierergebnisse auf Homecomputern wie dem C64 oder dem ZX Spectrum noch auf Datasette gespeichert hat und sie sich mit einem Emulator anschauen möchte, kann die Kluft zwischen analoger und digitaler Datenspeicherung mit einem billigen Kassettenspieler, einem Samplerprogramm und speziellen Tools überwinden.

Von Rudolf Opitz und Jens Nohl

Ende der 1970er-Jahre begann die Sturm- und Drangphase des Computerzeitalters mit immer preisgünstigeren 8-Bit-Modellen für zu Hause. Die eigneten sich prima zum Spielen und zum Sammeln erster Programmiererfahrungen – das Zeitalter der Homecomputer begann. Die einfachen Computer nutzten zur Datenausgabe den heimischen Fernseher und zum Speichern von Programmen und Daten einen billigen Kassettenrekorder; Diskettenlaufwerke waren zu teuer.

Den größten Erfolg verbuchten Anfang der 80er-Jahre die Computer von Commodore VC-20 und etwas später der C64 sowie der ZX81 und dessen Nachfolger ZX Spectrum der englischen Firma Sinclair. Besonders Sinclair sparte an den Geräten, wo es nur ging, war aber unschlagbar günstig. Über das mitgelieferte Audiokabel für Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang beliebige Rekorder anschließen. Für die teureren Commodore-Rechner musste man eine „Datasette“ zukaufen, um Programme auf Kassette zu speichern oder das Floppylaufwerk 1541, das mehr kostete als der C64 selbst.

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