c't 9/2021
S. 56
Vorsicht, Kunde
DSL-Anschluss
Vorsicht Kunde

Kabelsalat

Vodafone ignoriert Widerruf

Werbeanrufer versprechen oft das Blaue vom Himmel. Selten halten die Wechsel-Angebote für Internetanschlüsse, was sie vollmundig versprechen. Und im schlimmsten Fall ist man anschließend wochenlang offline, wie ein Fall von Vodafone zeigt.

Von Tim Gerber

Annika P. lebt seit 2019 in einer Mietwohnung in Berlin-Oberschöneweide. Seit ihrem Einzug nutzte sie einen DSL-Anschluss von Vodafone, mit dem sie völlig zufrieden war. Man habe aber ein viel besseres Angebot für sie, versprach ihr ein geschwätziger Werbeanrufer im Auftrag von Vodafone am 7. Dezember 2020. Sie solle von DSL zu einem Internet­anschluss über das Fernsehkabel umsteigen und zugleich auch einen neuen Mobilfunkvertrag erhalten. Das alles sei nicht nur sehr viel schneller, sondern unterm Strich auch günstiger.

Annika P. zögerte zunächst, gab am Ende aber nach und erhielt einige Tage später die Unterlagen für den Mobilfunkvertrag. Nachdem sie sich das Ganze nochmal gründlich angesehen und überlegt hatte, sandte Annika P. am 18. Dezember per E-Mail einen Widerruf an Vodafone. Damit waren die dafür vorgeschriebene Textform und die Widerrufsfrist von 14 Tagen eingehalten. Die beginnt auch nicht früher, als der Kunde eine Widerrufsbelehrung in Textform erhalten hat. Am 22. Dezember kam das für den Anschluss benötigte Kabelmodem nebst den zugehörigen Unterlagen und einer Widerrufsbelehrung an. Das Modem sandte sie am 28. Dezember per Einschreiben zurück und fügte dem Päckchen abermals sämtliche Widerrufsformulare ausgefüllt und unterschrieben sowie sämtliche Absendenachweise über den bereits zuvor erfolgten Widerruf hinzu.

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