c't 9/2021
S. 70
Test & Beratung
Notebook

Intel-GPU, die Erste

Asus-Notebook VivoBook Flip 14 mit Intels Grafikchip Iris Xe Max

Das Asus VivoBook Flip 14 (TP470EZ) ist das erste Notebook, in dem Intels eigen­ständiger Grafikchip DG1 zum Einsatz kommt – doch Intels ­Meilenstein bringt für Käufer fast keine ­Vorteile.

Von Florian Müssig

Prozessor-Platzhirsch Intel hatte in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, das Grafikchip-Duopol von AMD und Nvidia zu brechen – etwa mit dem Larrabee-Projekt, das aber nie Früchte trug. Der aktuelle Anlauf ist schon weiter: In allen Mobilprozessoren der elften Core-i-­Generation (Tiger Lake) steckt eine neue Xe-GPU, deren Architektur darauf ausgelegt wurde, auch größere GPUs zu bauen. Der nächste Schritt, ein eigenständiger Xe-Grafikchip, erfolgte unter dem Codenamen DG1 (für Discrete Graphics 1); Intel hat damit bestückte Grafikkarten im vergangenen Jahr an Software-Entwickler verteilt. Mit dem Asus VivoBook Flip 14 (TP470EZ) ist nun das erste Notebook mit DG1-GPU erhältlich, wobei der Grafikchip den offiziellen Namen Iris Xe Max trägt.

Eine Besonderheit zeigt sich schon im Datenblatt: Intel stellt der GPU als Grafikspeicher nicht die üblichen GDDR-Bausteine zur Seite, sondern langsameren LPDDR4-Speicher. Wie die in Prozessoren integrierte Iris Xe kommt DG1 mit 96 Execution Units (EUs) daher. Deshalb ist auch die 3D-Performance nahezu identisch: Im 3DMark haben wir Werte gemessen, die nur knapp über denen liegen, die die in den CPUs integrierte Iris Xe schafft. In Casual-Spielen oder MMORPGs bekommt man nicht spürbar flüssigere oder besser aussehende Bilder zu Gesicht; für Blockbuster-Titel ist die GPU generell zu schwach. Pikant: Im Treiber stecken Profile, die manche Spiele lieber auf der integrierten Iris Xe laufen lassen, selbst wenn eine Iris Xe Max vorhanden ist – weil die Spiele darauf dann sogar eine schlechtere Performance hätten.

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