c't 3/2022
S. 80
Test & Beratung
Screenrecorder

Instant-Rekorder

Um mal eben ein Bildschirmvideo aufzunehmen, benötigen Sie nicht unbedingt eigene Software: Eine clever gemachte Webapp erledigt das schnell und komfortabel.

Mit dem kostenlosen, englischsprachigen Dienst Snipclip lässt sich sehr einfach der Bildschirm abfilmen. Der Clou: Man muss dafür weder ein Programm noch ein Add-on installieren. Snipclip läuft plattformunabhängig direkt im Desktop-Webbrowser, und das ohne Nutzerregistrierung. Das Tool zeichnet entweder ein Fenster oder den gesamten Desktop auf, außerdem blendet es auf Wunsch ein Webcam-Fenster ein und nimmt Mikrofonton mit auf. So kann man ohne Aufwand mal eben Tutorials produzieren oder einfach nur eine Videobotschaft drehen.

Videos kodiert Snipclip on the fly mit VP9 in einen WebM-Container, die es als Blob-Objekt im Browser-Speicher ablegt. Das ist maximal datenschutzfreundlich, denn so verlassen sie den Rechner nicht. Die Länge ist nur vom verfügbaren Speicher begrenzt. In unseren Experimenten fielen pro 60 Sekunden rund 10 MByte an. Ist die Aufnahme beendet, lädt man das Video per Mausklick aus dem Speicher auf die Festplatte herunter. Ansonsten verliert man es, sobald die nächste Aufzeichnung startet. Zwar ist WebM mittlerweile recht verbreitet, vorsichtshalber bietet Snipclip gleich noch einen Konverter an, der die Videos von WebM ins gebräuchlichere MP4 umwandeln kann. (hob@ct.de)

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