iX 6/2019
S. 60
Review
E-Mail-Sicherheit

Pretty Easy Privacy: Mailverschlüsselung für Laien

Viel Raum

Reinhard Wobst

E-Mail-Verschlüsselung wird endlich massentauglich, behaupten die Entwickler von „Pretty Easy Privacy“. Aber die populäre Kombination Thunderbird/Enigmail erzeugt oft mehr Frust als Lust und verschreckt mit einem üblen Fehler unter Windows. Trotzdem zeigt das Projekt sinnvolle Ansätze.

Verschlüsselte E-Mails sind knapp ein Vierteljahrhundert nach Einführung von PGP immer noch eine Randerscheinung. Daran haben weder zahlreiche Anleitungen etwas geändert noch Key-Signing-Partys (die eher so­ziale Events sind) noch Druck von außen: Der Autor hat selbst erfahren, wie selten Patientendaten trotz gesetzlicher Vorgaben sicher übermittelt und gespeichert werden. Anders als bei seinem derzeitigen Auftraggeber, denn dort kommuniziert er mit einem Fünftel der Belegschaft per chiffrierter E-Mail. Ähnliches ist ihm bei über 20 Firmen seit 1990 noch nicht vorgekommen.

Glaubt man den Verheißungen, heißt die Lösung aller Probleme „Pretty Easy Privacy“ (pEp). Sie soll den Anwender von allem Fachwissen befreien und Chiffrierung mittels OpenPGP automatisch aktivieren. Gegenwärtig ist pEp als Erweiterung des Enigmail-Plug-ins für den populären Mailclient Thunderbird, für den Android-Mailer K9 und für Outlook (als kostenpflichtiges Abonnement) verfügbar. Die Software soll auf möglichst vielen Geräten und Anwendungen laufen.

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