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Digitalisierung bleibt eine Hängepartie

Die Unternehmen in Deutschland erkennen die Chancen der Digitalisierung. An der Umsetzung hapert es indes: Nur jede vierte Firma will in entsprechende Geschäftsmodelle investieren.

Ein – freundlich formuliert – ambivalentes Stimmungsbild pflegen die Manager hierzulande in Sachen Digitalisierung. Gefragt nach dem aktuellen Stand, geben sie ihren Unternehmen ein eher schwaches „befriedigend“ als Schulnote. Dazu passt, dass nur noch 22% die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung in der Spitzengruppe sehen. Vor Jahresfrist waren dies noch 26%. Für führend hält die hiesige Wirtschaft weiterhin niemand. Zugleich wächst der Anteil derjenigen, die Deutschland im Mittelfeld (51%) oder unter den Nachzüglern (21%) verorten. Zu diesen Ergebnissen gelangt die jährliche Bitkom-Umfrage, für die noch vor der Coronakrise 603 Unternehmen aller Branchen befragt wurden.

Unter Angst leiden die deutschen Firmen indes nicht: Nur noch jedes zehnte Unternehmen sieht seine Existenz durch die Digitalisierung gefährdet. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 12%, vor zwei Jahren sogar bei 24%. Die breite Mehrheit (90%) erkennt die Digitalisierung zudem eher als Chance, während 5% diese als Risiko wahrnehmen. Angesichts dieser Einschätzung wirkt es auf den ersten Blick irritierend, dass diesmal nur 24% in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle investieren wollen, zumal die Unternehmen in diesem Punkt einen starken Wettbewerbsdruck durch branchenfremde Firmen spüren und Vorteile bei Digitalisierungs-Vorreitern ihrer Branche registrieren. Andererseits hatten die Befragten in den vergangenen beiden Jahren entsprechend reagiert und ihr Angebot angepasst. So gaben in der diesjährigen Umfrage 60% an, mit neuen Produkten oder Dienstleistungen auf die Digitalisierung zu reagieren. 75% passen inzwischen bereits bestehende Produkte oder Dienstleistungen an und 49% nehmen nicht mehr konkurrenzfähige Produkte oder Services vom Markt.