iX 6/2020
S. 122
Praxis
Jaegertracing

Abläufe in virtuellen Umgebungen nachvollziehen

Netzwerk-Jäger

Martin Gerhard Loschwitz

Per „Durchklingeln“ prüft man Datenleitungen – Jaeger leistet Vergleichbares für virtuelle Kubernetes-Umgebungen und erleichtert so die Fehlersuche.

Der Dschungel aus Geräten, Protokollen, herstellerspezifischen Features und Konfigurationsdateien lässt nicht nur ungeübte Admins schnell den Überblick verlieren. Das gilt auf dem Netzwerk-Layer 2 ebenso wie eine Etage höher: Kommen noch TCP/IP, BGP und Co. hinzu, macht das die Situation kaum leichter. Da freuen sich Admins und die Entwickler von Anwendungen zunächst, wenn sie sich des Themas in einer virtuellen Umgebung wie einer Cloud oder Kubernetes entledigen können. Doch oft währt die Freude nicht lange: Nur weil man es bei OpenStack, Kubernetes, TCP/IP oder BGP mit virtuellen Netzen zu tun hat, verschwindet die Komplexität auf der Netzwerkebene nicht wie von Geisterhand.

Microservices: schwierig

Und es kommt noch schlimmer: Im Fahrwasser der Cloud haben sich schließlich die Microservice-Apps breitgemacht. Die folgen einem simplen Prinzip: Statt eines großen Monolithen bauen Entwickler etliche Kleinstkomponenten. Jede davon erledigt nur eine einzelne Aufgabe. Dabei kommunizieren die zu einer logischen Applikation gehörenden Komponenten permanent miteinander. Erst aus ihrem Zusammenspiel entstehen letztlich die Funktionen, die die Applikation selbst ausmachen.

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