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Dass die Digitalisierung aller Lebensbereiche nicht nur Freude macht, haben die meisten Menschen vermutlich inzwischen begriffen. Wo man früher Zeit hatte, blökt das Smartphone in die Langeweile. Und wo man sich dereinst mit einer Tageszeitung am Frühstückstisch informierte und die Chance hatte, die dargebotenen Vorfälle auf gesunde Weise zu verdauen, wird man nun auf zahllosen Kanälen vollgedröhnt mit News-Schnipseln, Katzenvideos und hanebüchenem Blödsinn aller Art.

Damit könnten die meisten Zeitgenossen vielleicht noch umgehen, auch wenn viele schon am geforderten Multitasking scheitern dürften. Soziale Netzwerke werden von allerlei interessierten Kreisen jedoch auch für Mani­pulationen und andere finstere Machenschaften missbraucht. Das fängt bei der personalisierten Werbung an und hört bei der Beeinflussung von Wahlen nicht auf. Unwidersprochene Fake News und undurchsichtige Algorithmen ermöglichen erst das Emporkommen gefährlicher Politiker wie Donald Trump. Davor sind selbst bis dato stabile Demokratien nicht gefeit. Und Corona setzt noch einen obendrauf: Noch nie waren einfache Erklärungen so attraktiv für die Verunsicherten, die sich dadurch Halt in turbulenten Zeiten erhoffen.