Mac & i 5/2021
S. 68
Report
Gefährliche Sicherheitslücke

Der Spion, der auf das iPhone kam

Wie die Spyware Pegasus iOS unsicher macht(e)

Monatelang waren Nutzer von Apples wichtigsten Geräten akut gefährdet, ausspioniert zu werden. Opfer bemerkten die Attacken nicht einmal. Die technischen Hintergründe lesen sich wie ein Krimi.

Von Ben Schwan und Mark Zimmermann

Im Sommer 2021 veröffentlichte das journalistische Projekt „Forbidden Stories“ in Zusammenarbeit mit Amnesty International eine Liste von mehr als 50 000 Telefonnummern, die offenbar von Kunden der NSO Group mithilfe von deren Malware ausgespäht wurden. Bei der NSO Group handelt sich um ein israelisches Technologieunternehmen, das hauptsächlich Software und Überwachungstechnologie für die Fernüberwachung von Smartphones entwickelt und diese an staatliche Stellen verkauft. Es ist schon seit mehreren Jahren regelmäßig in den Schlagzeilen. Die ersten Berichte hatten dabei noch nicht aufgezeigt, woher diese geleakte Liste stammt – und was es mit den Telefonnummern und den dahinterliegenden Telefonen auf sich hat.

Die NSO Group teilte in einem Statement mit, dass ihre Software, die den Namen Pegasus trägt, ausschließlich für den Einsatz gegen Kriminelle und Terroristen gedacht sei. Ferner würde sie nur dem Militär, den Strafverfolgungsbehörden und den Geheimdiensten von Ländern verkauft, die eine positive Menschenrechtsbilanz aufzeigen. Die NSO Group fügte hinzu, dass sie „weiterhin alle glaubwürdigen Missbrauchsvorwürfe untersuchen und entsprechende Maßnahmen ergreifen“ werde.