Mac & i 5/2022
S. 94
Report
Sprachassistenten

Hey Siri, was geht?!

Wie sich Apples Sprachassistent gegenüber Alexa und Google Assistant behauptet

Siri hat noch lange nicht ausgelernt. Neue Fähigkeiten kommen hinzu, bekannte verbessert der Hersteller. Andererseits bringt der smarte Assistent mit gar nicht so smarten Antworten den Nutzer schon mal zur Verzweiflung. Für Mac & i musste Siri einen Fragenmarathon ableisten – und die Konkurrenz von Google und Amazon gleich mit dazu.

Von Sebastian Trepesch

Bist du ein Mann oder eine Frau?“ Mit dieser Frage stellte Steve Jobs den damals neuen Sprachassistenten im Sommer 2011 auf die Probe. Jobs hatte, bereits lange schwer erkrankt, den Board-Mitgliedern gerade seinen Rücktritt als Apple-CEO verkündet. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, ein paar Modelle neuer Produkte zu begutachten. So übermittelt es die offizielle Jobs-Biografie von Walter Isaacson. Als Scott Forstall ihm die Spracherkennungs-App präsentierte, „schnappte sich Jobs das Telefon mitten in der Vorführung und versuchte, die App in die Irre zu führen.“ Siri antwortete: „Man hat mir kein Geschlecht zugewiesen.“ „Einen Augenblick lang“, so beschreibt es die Biografie, „hellte sich die Stimmung auf.“

Jahrelang Beta

Siri führte 2010 ein kurzes Leben als App, bis Apple die gleichnamige Entwicklerfirma mitsamt allen Rechten aufkaufte. Der Öffentlichkeit stellte Apple den Sprachassistenten gut ein Jahr später als eine der wichtigsten Neuerungen des iPhone 4S vor (Test in Mac & i Heft 4/2011, S. 62). Offiziell trug Siri noch das Attribut „Beta“, was sich jahrelang nicht änderte: Erst mit iOS 7, also 2013, strich das Unternehmen den Zusatz. Das hieß aber noch lange nicht, dass Siri zu diesem Zeitpunkt fertig oder gar fehlerfrei wurde. Beides ist selbst heute nicht der Fall.