Python for Microcontrollers
Getting Started with MicroPython
Python ist dank seiner oft selbsterklärenden Syntax und den vielen verfügbaren Bibliotheken sehr populär. Im Unterschied zur C-basierenden Arduino-Welt, bei der ein Sketch in Maschinencode für die jeweilige Hardware übersetzt wird, ist Python eine interpretierte Sprache. Auf der Hardware muss dazu ein Interpreter laufen, der das Skript zur Laufzeit abarbeitet. Für Mikrocontroller gibt es ein für die knappen Ressourcen angepasstes MicroPython.
Das vorliegende Buch behandelt den Einsatz auf dem speziell dafür geschaffenen Pyboard, dem populären ESP8266-Modul sowie dem WiPy-Board. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Umgang mit digitalen Ein- und Ausgängen, Analog-Digital-Konvertern, Digital-Analog-Konvertern (DAC), PWM und natürlich die Programmierung der Schnittstellen UART, SPI und I2C. Anhand von Praxisbeispielen zeigt der Autor die Möglichkeiten der Hochsprache, etwa wie man mit dem DAC-Port des Pyboard Sinus- und andere Signale erzeugt. Mit einem Beschleunigungssensor wird das Pyboard zu einem Ball-trifft-Netz-Detektor für Tennisspieler. Weitere Beispiele drehen sich um LC-Displays, das Auslesen eines GPS-Empfängers, das Steuern eines Roboters und das Abspielen von WAV-Dateien (das irreführenderweise den Titel „Playing MP3 Files“ trägt). Das Niveau des Textes schwankt dabei stark zwischen Noob und Nachrichtentechnikstudium. Insgesamt wirkt das Buch, als hätte jemand viele bereits fertige Beispiele und Erklärungen zusammengewürfelt. Auch wenn dem Buch vermutlich ein Lektor gefehlt hat, ist es für Fortgeschrittene doch ein lesenswerter kurzweiliger Streifzug durch das Themengebiet. Python-Einsteiger sollten jedoch die Finger davon lassen.—dab