Make Magazin 2/2019
S. 6
Leserforum

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Propeller verkehrt herum

Universeller Schubvektorantrieb, Make 1/19, S. 62

Dem Heise-Forums-User display ist aufgefallen, dass beim Schubvektorantrieb auf dem Gleiterboot der Propeller versehentlich verkehrt herum montiert wurde. Damit arbeitet der Antrieb zwar etwas weniger effizient als möglich, aber der Schub war im Versuch dennoch so beeindruckend, dass das in der Praxis gar nicht aufgefallen ist.

Physik-Nachhilfe

Wieder mal zwei Fehler, die in einem technisch orientierten Magazin nicht passieren dürften… In der Materialliste steht 4000KV. KV ist keine technisch/physikalische Einheit, sondern eine Bezeichnung bzw. ein Formel-Symbol. Richtig geschrieben wäre kv. k ist in der Technik allgemein die Kurzbezeichnung für eine Konstante, und das v kommt hier von „velocity“ (engl. für Geschwindigkeit). kv ist die sog. Drehzahlkonstante eines DC-Motors, oft auch „spezifische Drehzahl“ genannt. Die Einheit dafür ist üblicherweise Umdrehungen pro Minute/Volt bzw. Upm/V oder rpm/V. Es müsste also korrekterweise lauten: …. „Motor mit einer spez. Drehzahl von 4000 Upm/V“. Im gleichen Artikel heißt es: „Das Drehmoment von 1,6 kg/cm ist für unsere Zwecke….“ Mannomann, das ist doch Physik-Unterstufe! Ein Drehmoment hat die Dimension Kraft · Hebelarm, also als Einheit z. B. kg · cm, d. h. die Kraft wird mit dem Hebelarm multipliziert (und nicht dividiert). Nun kann ein weniger technisch ausgebildeter Autor schon mal derartige Fehler machen. Aber gibt es denn in der Make-Redaktion keinen sachkundigen Lektor, der solche peinlichen Fehler korrigiert?

Helmut Schenk

Die Bezeichnung 4000KV aus der Materialliste folgt den Gepflogenheiten der Händler, die den Motor im Internet anbieten. Wir haben sie übernommen, damit beim Kauf der Teile keine Verwirrung entsteht.

Problematisches Schwermetall

Minilabor Mikrowelle, Make 1/19, S. 52

Ich habe den Artikel über das zweite Leben von Mikrowellen gern gelesen. Die Anwendungen waren sehr inspirierend. Ich habe hier noch ein paar Ergänzungen dazu: Vermutlich werden Feinsteinzeug-Fliesen verwendet. Diese sind dicht gebrannt und lassen sich polieren. Steingut-Fliesen sind porös und können nicht poliert werden. Steingut ist zumindest auf der Vorderseite immer glasiert. Zu den Schwermetallsalzen ist zu sagen, dass viele nicht an Privatpersonen abgegeben werden dürften; vor allem Nickel- und Kobaltsalze, die giftig sind. Allem voran das wasserlösliche Kobaltnitrat, an das ich mich als Anwender in der Industrie auch nicht herantraue. Besser geeignet wäre der Kobalt-Aluminium-Spinell, der ist nicht wasserlöslich, hat aber einen höheren Schmelzpunkt.

Jérôme Dumalin

Sie haben recht, es muss Feinsteinzeug-Fliese heißen. Nickelsalze kommen im Artikel mit Absicht nicht vor, denn sie färben das Glas unspektakulär gelb und sind von Eisenfärbungen kaum zu unterscheiden. Statt Kobaltsalzen sollte man in der Tat besser das unlösliche Mischoxid Cobaltaluminat mit der Formel CoAl2O4 (Thénards Blau) zum Herstellen von blauem Glas verwenden. Cobaltchlorid ist für analytische Zwecke als Lehrerversuch nach der Richtlinie zur Sicherheit im Unterricht (RISU) zugelassen (zum Wassernachweis). Es war früher auch im Kieselgel als Indikator (trocken: rosa, feucht: blau) und in den Wettermännchen zu finden.

Versionsfrage

Versteckte Cura-Funktionen, Make 1/19, S. 90

Eigentlich ein sehr interessanter Artikel, aber leider fehlt die Information, für welche Version das gilt. Ich kann die Version, die mit meinem 3D-Drucker mitgeliefert wurde, noch nicht einmal auf Deutsch umstellen. Die Menüstruktur sieht anders aus und ich finde auch keinen Marketplace. Leider weiß ich nicht, wie die entsprechenden Funktionen auf Englisch heißen und wie sie aktiviert werden. Muss ich mir jetzt alle Cura-Versionen downloaden und nacheinander ausprobieren?

Wolf Schmoger

Da haben Sie natürlich recht, wir haben im Artikel versäumt zu sagen, dass wir uns auf die aktuelle Cura-Version 3.6.0 beziehen. Auf der Download-Seite von Cura darf man sich nicht verwirren lassen – bei den Versionen 1.X haben die Programmierer den Punkt nach der 1 weggelassen, deshalb ist Version 15.05.6 nicht die neueste, sondern wurde von 2.1.2 abgelöst. Wahrscheinlich wurde Ihr Drucker mit einer älteren Version ausgeliefert. Installieren Sie sich einfach parallel dazu die Version 3.6. Wenn Sie die dann starten, können Sie über „Konfiguration/Drucker/Drucker hinzufügen“ schauen, ob Ihr Drucker unter „Ultimaker“ oder „Other“ aufgeführt ist. Falls nicht, legen Sie über „Custom“ einen neuen an und geben im aufklappenden Dialogfeld „Geräteeinstellungen“ die ensprechenden Maße und G-Codes an, die Sie entweder in der Dokumentation Ihres Druckers finden oder aus der Konfiguration der älteren Cura-Version abschreiben können.

Grenzwerte keine Naturkonstante

Umweltsensoren für Mikrocontroller, Make 1/19, S. 8

Eigentlich eine gute Idee – die Code-Schnipsel haben mir gut gefallen, die Begleittexte gingen aber selten über das hinaus, was der gutsortierte Onlinehandel in der Produktbeschreibung vorhält. Ich hatte im Vorfeld erhofft, dass das sehr populäre Thema der Stickoxid-Messungen seine Berücksichtigung findet. Wäre doch echt klasse, wenn die vielen Maker in Deutschland auch zu den Messungen der „giftigen“ Gase beitragen könnten. Ich halte übrigens den willkürlich festgelegten Grenzwert nicht für eine Naturkonstante, auch wenn viele Redakteure und Politiker so tun als ob. Außerdem würde mich echt mal interessieren, wie hoch bei mir in der Wohngegend die Stickoxid-„Belastung“ ist, wenn alle ihren Grill bzw. den Kamin anschmeißen. Möglicherweise muss ich mich dann gleich mit dem Notarzt einliefern lassen. Weiterhin suche ich verzweifelt nach Möglichkeiten, die Sensoren zu kalibieren – mit sinnvollem Aufwand. So liefert z. B. der BME680 Aussagen zur Luftqualität … und was sagt mir dann etwa die Zahl 100.000? Brauche ich ein Atemschutzgerät oder lebe ich an einem Luftkurort? Naja, vielleicht habe ich gerade Anregungen für einen zweiten Teil zum Thema Sensoren geliefert – ich werde ihn mit Sicherheit nicht verpassen.

Otto Krause

In der Auflistung finden Sie mehrere Sensoren, die NOx messen können. Unter dem Link zum Artikel gibt es auch Informationsquellen zu Grenzwerten, um Messwerte einzuordnen. Eine Kalibrierung der billigen und einfachen Sensoren ist kaum sinnvoll, da sie nur mit teuren Geräten als Vergleichsmessung erfolgen kann oder man Referenzproben benötigt. Zudem sind die Sensoren, wie angesprochen, auch eher dazu geeignet, eine Tendenz zu erkennen. Viele Sensoren stammen aus dem Low-Cost-Hausgerätebedarf oder der Automobiltechnik, wo die Toleranzen hoch sind oder für die einzelne Anwendung gar nicht relevant. Nicht ohne Grund sind staatliche Messstationen oft in großen Containern untergebracht und die gesammelten Proben werden oft noch im Labor chemisch analysiert.