Wasserwelten
Stadtlandschaften unter Wasser, die langsam zu Trümmern am Meeresboden zerbröckeln, sind ein beliebtes Motiv in Endzeitfilmen. Irgendwie fasziniert uns das Zusammenspiel aus Wasser, bekannten Orten und städtischem Verfall. Wie viele andere fühlt sich auch der japanische Künstler Masaki Seki zu diesen Bildern hingezogen. Seine Umsetzung ist aber alles andere als gewöhnlich.
Seine Unterwasser-Modellbaulandschaften zeigen überschwemmte Städte, zerfallende Freizeitparks und gespenstisch beleuchtete Wolkenkratzer mit mustergültig umgesetzten Details. Diese Detailverliebtheit scheint kein Ende zu nehmen: Wer genau hinschaut, erkennt mit jedem Blick neue Elemente.
Ein weiterer Aspekt der Anziehungskraft ist die Art, wie die Modelllandschaften der Physik zu trotzen scheinen, wenn etwa die aufpeitschenden Ozeanwellen einfach in der Luft hängen bleiben, wie eingefroren. Das Geheimnis dahinter ist zugleich der schwierigste Teil der Arbeit, so Seki. Nach dem akribischen Formen, Zurechtschnitzen und Anmalen der Landschaften gießt er das Harz, das schließlich das Wasser darstellen soll. Dabei dürfen keine Blasen entstehen. Mit ein wenig Feinschliff erwachen die Kunststücke schließlich zum Leben. —Caleb Kraft/hch