MIT Technology Review 3/2023
S. 34
Titel
Wohnen auf dem Wasser

Was schwimmt denn da?

Mit dem Klimawandel steigen vielerorts die Wasserpegel und Wasser wird vermehrt zum Siedlungsraum. Die schwimmenden Domizile sind mal mobil, mal skurril, und in manchen wohnen sogar Kühe.

Veronika Szentpétery-Kessler
Auf den ersten Blick sieht die Arkup 75 aus, als hätte jemand ein kleines Möbelhaus mit einer Fähre gekreuzt. Tatsächlich ist sie eine Luxus-Hausyacht, die die Weltmeere bereist. Der Strom für ihren elektrischen Antrieb kommt von der Photovoltaikanlage auf dem Dach, die Batterien mit einer Kapazität von 182 Kilowattstunden speist. , Fotos: Arkup
Auf den ersten Blick sieht die Arkup 75 aus, als hätte jemand ein kleines Möbelhaus mit einer Fähre gekreuzt. Tatsächlich ist sie eine Luxus-Hausyacht, die die Weltmeere bereist. Der Strom für ihren elektrischen Antrieb kommt von der Photovoltaikanlage auf dem Dach, die Batterien mit einer Kapazität von 182 Kilowattstunden speist.
Fotos: Arkup
 Die Arkup 75 ist knapp 23 Meter lang und fast 10 Meter breit. Auf ihren 250 Quadratmetern Wohnfläche hat sie Platz für vier Zimmer und Bäder. Ihre – vermeintlichen – Schornsteine auf dem Dach lassen sich in Ufernähe absenken: Es sind Stelzen, mit denen sie sich auf einen bis zu 7,6 Metern tiefen Meeresgrund stellen kann. , Foto: Arkup
Die Arkup 75 ist knapp 23 Meter lang und fast 10 Meter breit. Auf ihren 250 Quadratmetern Wohnfläche hat sie Platz für vier Zimmer und Bäder. Ihre – vermeintlichen – Schornsteine auf dem Dach lassen sich in Ufernähe absenken: Es sind Stelzen, mit denen sie sich auf einen bis zu 7,6 Metern tiefen Meeresgrund stellen kann.
Foto: Arkup
Zur schwimmenden Schoonschip-Siedlung in Amsterdam gehören 46 Häuser in einem stillgelegten Kanal. Wärmepumpen nutzen das Kanalwasser zum Heizen, den Strom liefern Solarpaneele und warmes Wasser Solarkollektoren. Toilettenabfälle wandern in eine Biogasanlage., Foto: Isabel Nabuurs Fotografie
Zur schwimmenden Schoonschip-Siedlung in Amsterdam gehören 46 Häuser in einem stillgelegten Kanal. Wärmepumpen nutzen das Kanalwasser zum Heizen, den Strom liefern Solarpaneele und warmes Wasser Solarkollektoren. Toilettenabfälle wandern in eine Biogasanlage.
Foto: Isabel Nabuurs Fotografie
Im Amsterdamer IJburg-Viertel schwimmt seit 2010 eine Wohnsiedlung. Die Häuser wurden im Trockendock gebaut und anschließend über das IJsselmeer geschleppt. Verbunden sind sie über schwimmende Stege., Foto: S. Swart/Hollandse Hoogte/laif
Im Amsterdamer IJburg-Viertel schwimmt seit 2010 eine Wohnsiedlung. Die Häuser wurden im Trockendock gebaut und anschließend über das IJsselmeer geschleppt. Verbunden sind sie über schwimmende Stege.
Foto: S. Swart/Hollandse Hoogte/laif
Der neueste Bau in Amsterdams IJburg-Stadtviertel ist das Sluishuis mit 442 Wohnungen. Es sieht aus, als hätten die Architekten aus einem Kubus zwei Ecken herausgeschnitten. Wie auch die Siedlung im Wasser-Viertel besitzt das Sluishuis ein nachhaltiges Energiekonzept. Seine Fundamente ruhen zwar auf einer künstlichen Insel, aber ein Teil des Gebäudes schwebt über dem Wasser., Foto: mauritius images / Marcel van den Bos / Alamy
Der neueste Bau in Amsterdams IJburg-Stadtviertel ist das Sluishuis mit 442 Wohnungen. Es sieht aus, als hätten die Architekten aus einem Kubus zwei Ecken herausgeschnitten. Wie auch die Siedlung im Wasser-Viertel besitzt das Sluishuis ein nachhaltiges Energiekonzept. Seine Fundamente ruhen zwar auf einer künstlichen Insel, aber ein Teil des Gebäudes schwebt über dem Wasser.
Foto: mauritius images / Marcel van den Bos / Alamy
Wenn die Stadt keinen Platz mehr für Erholungsflächen hat, muss der Park eben auf das Wasser ausweichen – wie der 2021 eingeweihte New Yorker Park Little Island. Wo früher am Westufer von Manhattan Ozeanriesen der Cunard-White Star Line anlegten, lädt nun eine über dem Hudson River aufgebockte grüne Oase zum Spazieren ein - oder zu Veranstaltungen im Amphitheater mit Ausblick auf die Skyline., Foto: Little Island
Wenn die Stadt keinen Platz mehr für Erholungsflächen hat, muss der Park eben auf das Wasser ausweichen – wie der 2021 eingeweihte New Yorker Park Little Island. Wo früher am Westufer von Manhattan Ozeanriesen der Cunard-White Star Line anlegten, lädt nun eine über dem Hudson River aufgebockte grüne Oase zum Spazieren ein - oder zu Veranstaltungen im Amphitheater mit Ausblick auf die Skyline.
Foto: Little Island
Auf der Floating Farm im Rotterdamer Hafen leben etwa 40 Rinder - mit einer Brücke zur Weide. Gründer Peter Van Wingerden will zeigen, wie Tierhaltung auch in Städten gelingen kann. Der schwimmende Bauernhof nutzt Regenwasser vom Dach, Strom aus Solarpaneelen und verwertet Lebensmittelabfälle wie Kartoffelschalen und Getreidereste einer naheliegenden Brauerei., Foto: Ruben Dario Kleimeer
Auf der Floating Farm im Rotterdamer Hafen leben etwa 40 Rinder - mit einer Brücke zur Weide. Gründer Peter Van Wingerden will zeigen, wie Tierhaltung auch in Städten gelingen kann. Der schwimmende Bauernhof nutzt Regenwasser vom Dach, Strom aus Solarpaneelen und verwertet Lebensmittelabfälle wie Kartoffelschalen und Getreidereste einer naheliegenden Brauerei.
Foto: Ruben Dario Kleimeer
Im Grundgeschoss der Floating Farm befindet sich eine Molkerei, die Milch und Milchprodukte wie Käse und Joghurt von den Kühen im Obergeschoss herstellt. , Foto: Ruben Dario Kleimeer
Im Grundgeschoss der Floating Farm befindet sich eine Molkerei, die Milch und Milchprodukte wie Käse und Joghurt von den Kühen im Obergeschoss herstellt. 
Foto: Ruben Dario Kleimeer
Die halbkugelförmigen Cape Romano Dome Houses wurden 1982 auf Marco Island, Florida, erbaut. Sie sollten Hurrikanen standhalten, doch genau die zerstörten die Kette der sechs aneinandergereihten Kuppelpavillons nacheinander. Nun bereichern die Kuppeln die Unterwasserwelt als Lebensraum., Foto: mauritius images / Smitty Smitty
Die halbkugelförmigen Cape Romano Dome Houses wurden 1982 auf Marco Island, Florida, erbaut. Sie sollten Hurrikanen standhalten, doch genau die zerstörten die Kette der sechs aneinandergereihten Kuppelpavillons nacheinander. Nun bereichern die Kuppeln die Unterwasserwelt als Lebensraum.
Foto: mauritius images / Smitty Smitty
Die wohl höchstgelegene schwimmende Photovoltaikanlage der Welt befindet sich  auf 1810 Metern Höhe auf dem Schweizer Lac des Toules im Kanton Wallis. 1400 Paneele auf Polyethylen-Schwimmkörpern liefern jährlich mehr als 800 000 Kilowattstunden. Durch die Reflexion des Sonnenlichts auf dem umliegenden Schnee, die niedrigen Temperaturen und den erhöhten UV-Licht-Anteil sind das 50 Prozent mehr als von vergleichbaren Anlagen an Land., Foto: © Romande Energie
Die wohl höchstgelegene schwimmende Photovoltaikanlage der Welt befindet sich auf 1810 Metern Höhe auf dem Schweizer Lac des Toules im Kanton Wallis. 1400 Paneele auf Polyethylen-Schwimmkörpern liefern jährlich mehr als 800 000 Kilowattstunden. Durch die Reflexion des Sonnenlichts auf dem umliegenden Schnee, die niedrigen Temperaturen und den erhöhten UV-Licht-Anteil sind das 50 Prozent mehr als von vergleichbaren Anlagen an Land.
Foto: © Romande Energie