"Last Epoch" angespielt: Zerstörungsorgie für "Diablo"-Fans​

Metzeln leichtgemacht: Eleventh Hour verpackt in "Last Epoch" das beliebte Monsterschnetzeln aus "Diablo" in ein leicht zugängliches Action-Rollenspiel.​

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(Bild: Eleventh Hour Games)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Einer geht noch: Zahlreiche "Diablo"-Klone haben in den vergangenen Jahren den Spielemarkt überschwemmt. Nur wenige kamen spielerisch und finanziell an das Original heran. Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne, vier Jahren im Early Access und den mittlerweile gängigen Verschiebungen erscheint mit "Last Epoch" von Eleventh Hour ein weiterer Anwärter auf den Thron des mittlerweile schwächelnden Platzhirschs.

Den Bewohnern der Welt Eterra bleibt nur eine Hoffnung, um eine dunkle Bedrohung abuwenden: die Vergangenheit zu verändern, um die Zukunft zu retten. Also muss eine Schar von Helden und Heldinnen durch die Zeitalter reisen, um das Böse schon im Kern zu besiegen. Die Reise führt von den Anfängen des Lebens auf Eterra zu den Ruinen der Zukunft, bevor das Böse besiegt werden kann.

"Last Epoch" angespielt (5 Bilder)

Unterhaltsam und zugänglich: "Last Epoch" bietet unkompliziertes Monsterschnetzeln für "Diablo"-Fans. (Bild: heise online)

Beim Spielprinzip macht "Last Epoch" keine Experimente. Per Mausklick werden Gegner attackiert und über Sondertasten Spezialfähigkeiten ausgelöst. Die gefundene Beute wird auf die entsprechende Charakterslots verteilt und weiter geht das Monstergemetzel. In Lagern oder Städten können die Spieler neue Ausrüstung kaufen oder selbst schmieden. Fertigkeitspunkte werden nach einem Levelaufstieg in aktive oder passive Fähigkeiten verteilt. Die Charakterattribute können nicht verändert werden.

Die Spieler können aktuell zwischen fünf Klassen wählen: Wächter, Magier, Schurke, Primalist und eine Nekromantin. Jede dieser Klassen hat verschiedene Unterklassen, auf die man sich im späteren Spielverlauf spezialisieren kann. Der Druide, hier "Primalist" genannt, kann als Beastmaster Tiere in den Kampf schicken und der Zauberer wird auf Wunsch zum Kampfmagier, der auch im Nahkampf bestehen kann. Bis auf die Meisterklasse können die Spieler ihre Helden beliebig umskillen.

Genre-Veteranen freuen sich über das Skill-System: Jede einzelne Fertigkeit hat ihren eigenen Skilltree, es gibt also zahllose Möglichkeiten und Variationen. Auch das umfangreiche Crafting-System schätzen die Fans, die "Last Epoch" schon seit Jahren im Early Access spielen. All diese Optionen münden in breiten spielerischen Möglichkeiten. Der Primalist springt mit einem Riesensatz in die Gegner oder aktiviert kleine Türme, die Giftpfeile verschießen. Der Magier schleudert Kettenblitze, die später Gegner einfrieren. Die Nekromantin lässt Tote auferstehen oder verwandelt sich in einen Lich. Alle Klassen spielen sich ein wenig anders und sorgen damit für Abwechslung.

Die einzelnen Level haken die üblichen düsteren Szenarien ab. Egal ob Dungeon, Wildnis oder Paläste – all das haben die Fans bei den Konkurrenten schon oft gesehen. Dafür blitzt und knallt es ordentlich. Das sieht nicht nur spektakulär aus, sondern ist auch ein wenig unübersichtlich. Oft genügte in unseren Anspielstunden wahlloses Drücken der Gamepad-Knöpfe, bis alle Gegner am Boden lagen.

"Last Epoch" ist kein schweres Spiel. Mit unserem Magier haben wir eine Schneise der Zerstörung durch die Level gezogen, ohne in Bedrängnis zu kommen. Die automatische Lebensgeneration ist fix und schon die Basisfähigkeiten sind sehr mächtig. Selbst die Bosskämpfe waren eher eine Geduldsprobe als eine Herausforderung. Nur bei ein paar Elite-Gegnern kam unsere Zerstörungsorgie zum Stoppen. Allerdings konnten wir nach dem Respawn dort weitermachen, wo wir aufgehört hatten. Für eine spielerische Herausforderung können die Fans einen Hardcore-Modus, der beim Ableben zum endgültigen Game Over führt.

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Neben dem Offline-Modus gibt es einen Online-Modus für Koop-Fans. Insgesamt vier menschliche Spieler können dann gemeinsam losziehen. Die Stärke der Gegner wächst mit den Mitspielern. Leider sind Online- und Offline-Spielstände nicht kompatibel. Auch fanden wir mit unserer Test-Version keine Gruppe. Ob es ein technisches Problem oder an leeren Servern für unsere Version lag, konnten wir nicht herausfinden.

"Last Epoch" von Eleventh Hour ist unkomplizierte Monsterschnetzelei für "Diablo"-Fans. Es sieht gut aus, spielt sich flüssig und stellt die Fans im Solo-Modus vor nicht allzu große Probleme. Wer mehr will, kann sich an unzähligen Builds und Fertigkeiten austoben.

Nur beim Szenario hätte sich das Entwicklungsstudio etwas mehr einfallen lassen können. Der Zeitreise-Aspekt hat in unseren Anspielstunden kaum eine Bedeutung für den Spielverlauf, das inzwischen ziemlich ermüdende Dark-Fantasy-Szenario bleibt ohne Überraschungsmomente. Abgesehen davon erwartet die Fans ein solider "Diablo"-Klon, der sich standhaft gegen die Konkurrenz wehrt, aber dem Genre nur wenig Neues hinzufügt.

"Last Epoch" erscheint am 20. Februar für Windows. Es kostet ca. 35 Euro. USK nicht geprüft. Für unser Angespielt haben wir uns durch einige Zeitalter von Eterra geschnetzelt.

(dahe)