Spanier fliehen auch in Internet-Währung

Die Kapitalflucht führt zum massiven Einstieg in die virtuelle Bitcoin-Währung

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Dass die EU versucht hat, auch einfache Sparer für die Rettung der zypriotischen Banken zur Kasse zu bitten, führt wie berichtet zu einer massiven Kapitalflucht in Spanien. Doch es findet nicht nur eine Flucht ins Ausland statt, sondern auch die Internet-Währung "Bitcoin" legt massiv zu. Die Währung, die von vielen Online-Händlern akzeptiert wird, soll dem Zugriff von Regierungen entzogen sein.

War der Bitcoin schon im vergangenen Jahr im Aufwind, beschert die EU ihm mit ihrem Tabubruch in Zypern regelrecht Flügel. Seit die Zwangsabgabe auf alle Spareinlagen auf die Tagesordnung rückte, ist der Preis für Bitcoins von 37 Euro am frühen Montag bis auf 52 Euro am heutigen Donnerstag gestiegen. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Währung sogar von 13 Dollar auf 52 Dollar vervierfacht. Die Währung ist seit 2009 im Umlauf und kann im Internet gegen Euro oder Dollar getauscht werden.

Seit das Zypern-Debakel am Wochenende eine neue Stufe erreichte, stiegen vor allem in Spanien die Downloads der Bitcoin-Apps massiv an. Von Platz 526 stieg der Bitcoin Tricker auf Platz 52 in seiner Kategorie auf. Bitcoin Gold für iPhone von 498 auf 72.

Tatsächlich hat die Währung den Sprung aus dem Internet schon in viele Läden geschafft. Ob in New York, London oder Berlin, es bezahlen immer mehr Kunden in Hip-Läden längst über das Smartphone in Bitcoins. Doch über die Sicherheit der Bitcoins wird gestritten, da es Hackern immer wieder gelingt, größere Summen zu rauben. Für Zentralbanken und Sicherheitsbehörden ist die Währung aber der blanke Horror, da die Transaktionen nur schwer oder nicht zurückzuverfolgen sind.