Schneller Spaß - Kompakte Fotodrucker ab 100 Euro im Test

Manchmal möchte man einen Schnappschuss gleich nach der Aufnahme drucken: Dann kann man die Qualität der Aufnahme einschätzen, sich eigene Postkarten im Urlaub machen oder seinen Picknick-Gästen die Bilder gleich mitgeben. Kleine Mobildrucker benötigen meist nicht viel mehr als eine Minute für einen Ausdruck, und je nach Technik sind diese auch sofort wischfest. Am Drucker-Display lassen sich kleinere Fehler ausbügeln und oft auch der Ausschnitt auswählen. Die Kosten für so einen Ausdruck halten sich sogar in Grenzen. Das c’t magazin hat neun dieser Spaßdrucker getestet.

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Manchmal möchte man einen Schnappschuss gleich nach der Aufnahme drucken: Dann kann man die Qualität der Aufnahme einschätzen, sich eigene Postkarten im Urlaub machen oder seinen Picknick-Gästen die Bilder gleich mitgeben. Kleine Mobildrucker benötigen meist nicht viel mehr als eine Minute für einen Ausdruck, und je nach Technik sind diese auch sofort wischfest. Am Drucker-Display lassen sich kleinere Fehler ausbügeln und oft auch der Ausschnitt auswählen.

Mit ihrem relativ geringen Volumen und Gewicht lassen sich die Geräte auch gut mitnehmen, ein Akku für die Unabhängigkeit von der Steckdose lässt sich bei einigen nachrüsten. Die Stromspeicher schlagen allerdings mit satten Preisen ab 70 Euro ins Kontor, wobei schon die Drucker selbst 100 bis 260 Euro kosten.

In den Fotogeschäften und Technikmärkten tummelten sich in den vergangenen Jahren sehr viele mobile Fotodrucker diverser Hersteller, in den letzten Monaten ist das Angebot jedoch deutlich übersichtlicher geworden. Sagem mit seiner Marke Agfa-Foto hat sich ebenso vom Markt zurückgezogen wie der Fotoriese Kodak. Bereits im letzten Test waren Epson, Panasonic, Lexmark, Dell, Samsung, Sanyo, Olympus und Olivetti nicht mehr dabei. Polaroid verkauft nur noch den Spaß-Drucker "PoGo", aber keine 10[x]15-Printer mehr.

Geblieben und in diesem Test vertreten sind Canon, HP und Sony. Der digitale Bilderrahmen VisiPrint 80T von Reflecta kann ebenfalls Fotos drucken, weshalb er als Exot ebenfalls aufgenommen wurde. Auch Fujifilm bietet mit dem FinePix Printer QS-7 und QS-70 mobile Fotodrucker an, wollte sie uns aber nicht zum Testen geben. Ein von uns bei Pixmania bestellter Fujifilm-Drucker erreichte uns binnen drei Wochen nicht.

[b]Systemisches[/b]

Bei den kompakten Fotodruckern kommen zwei konkurrierende Verfahren zum Einsatz. HP verwendet einen Druckkopf, der die Tinte durch Hitzeblasen aus Düsen aufs Papier feuert (Bubblejet). Hierbei ist die Auflösung mit maximal 4800 Punkten pro Zoll (dpi) sehr hoch, allerdings müssen die Farben durch Nebeneinandersetzen von Einzelpunkten erzeugt werden, was die Feinkörnigkeit drastisch reduziert. Um kein störendes regelmäßiges Raster entstehen zu lassen, bedarf es aufwendiger Berechnungen des Druckertreibers (Dithering), die wiederum nach einem leistungsstarken Prozessor schreien. Meist verrichten die Drucker selbst diese Arbeit schlechter als ein Computer, weshalb die Direktprints gröber ausfallen.

Bei der Thermosublimation werden die drei Grundfarben von einer Trägerfolie abgedampft und können sich auf dem Papier zu Millionen von Tönen mischen. Deshalb reicht eine geringere "Treiberintelligenz" und Auflösung. Allerdings treten bei den üblichen 300 dpi an schrägen Kanten deutliche Treppen auf. Für Schrift ist ein Thermodrucker deshalb nicht geeignet. Dafür geraten die Prints vom Rechner oder direkt am Gerät etwa gleich gut. Sie sind zudem sofort wisch- und wasserfest.

Bei den Drucken mit Canon und Sony muss man zum Abschluss noch zwei Abreißstreifen entfernen, die an den zurückbleibenden Rändern Zacken hinterlassen. Die Tintenstrahler liefern hingegen ohne Nachbearbeitung randlose Prints. Während der Tintenstand zumindest grob angezeigt wird, kann man an keinem der Thermodrucker den Papier-oder Folienvorrat abfragen. Wer hier die Prints nicht mitzählen will, sollte also immer ausreichend Ersatzmaterial dabeihaben.

In Sachen Lichtresistenz liefern Thermodrucker trotz einer im vierten Druckdurchgang aufgebrachten Schutzschicht keine besseren Ergebnisse als Tintendrucker. In diesem Test ist sogar das Gegenteil der Fall, da HP seine Tinten recht gut gegen UV-Strahlung immunisiert hat. Thermodrucker reagieren sehr empfindlich auf Staub oder kleinste Verunreinigungen auf dem Papier: An diesen Stellen entstehen bunte Störpunkte.

Alle Geräte beherrschen im Direktdruck von der eingesteckten Speicherkarte die unkomplizierte Ausgabe von randlosen Bildern. Um die in der Regel im 3:4-Verhältnis aufgenommenen Fotos flächendeckend auf das 10[x]15-Papier (2:3) zu bekommen, schneiden sie an den längeren Seite einfach etwas ab. Die PC-Treiber beherrschen diese grundlegende Funktion in der Regel nicht, weshalb wir stets prüfen, ob man zumindest mit einer beiliegenden Software die Digitalfotos ebenfalls schnell randlos zu Papier bringen kann.

Während man bei Thermodruckern auf Verbrauchsmaterial des Herstellers angewiesen ist, kann man bei Tintenstrahlern die Patronen zumindest theoretisch selbst nachfüllen oder vom Alternativanbieter kaufen. Allerdings bietet HP Sets aus Tinte und Papier an, die bereits Kosten von 29 Cent pro 10x15-Abzug ermöglichen [--] das ist nicht so leicht zu unterbieten. Bei Sony kann man Thermo-Sub-Material im 120er-Pack ebenfalls für 29 Cent pro Abzug kaufen, bei Canon sind es minimal 30 respektive 33 Cent. Das ist weit entfernt vom Foto aus dem Drogeriediscounter, und auch A4-Tintendrucker arbeiten billiger [--] allerdings bei Weitem nicht so unkompliziert.

Die kompletten Testergebnisse aller neun überprüften Fotodrucker finden Sie in der Printausgabe 20/09 des c't magazins im Artikel "Die Picknick-Printer, Kompakte Fotodrucker ab 100 Euro" von Johannes Schuster ab Seite 102. Den Beitrag erhalten Sie auch als PDF-Datei im c't-Kiosk. Hier die Kurzvorstellung der drei in der Sendung behandelten Geräte.

[b]Canon Selphy CP780 und CP790[/b]

Canons CP-Serie ist schon einige Jahre alt. Während Druckwerk und Verbrauchsmaterial die alten geblieben sind, hat sich die Ausstattung der Thermosublimationsgeräte bei jedem neuen Modell weiter verbessert. Beim CP780 lassen sich am (zu kleinen und nicht neigbaren) Display unter anderem rote Augen korrigieren und das Bild optimieren, allerdings fehlt das Drehen, Vergrößern und Beschneiden der Bilder.

Der CP790 ist sozusagen der Deckel zum grünen Eimer, in dem man Verbrauchsmaterial und Netzteil transportieren kann. An den Strand sollte man den Drucker allerdings trotzdem nicht mitnehmen, denn nach oben ist er immer noch ungeschützt. Bei diesem Drucker kann man Bilder drehen und beschneiden, allerdings nur wenig zoomen. Hinzu kommen sogenannte Kreativ-Funktionen wie Rahmen, Kalender und Fotobuch. Das Display ist wie beim CP780 zu klein und nicht kippbar.

Der Treiber für Windows und Mac OS X kann die üblichen 4:3-Bilder nicht auf die 10[ ][x][ ]15 Zentimeter des Druckers herunterrechnen. Falls keine Bildbearbeitung bereitsteht, übernimmt diese Aufgabe jedoch das beigelegte Selphy PhotoPrint (Mac und PC). Es öffnet lediglich JPEG-Bilder. Unter Vista funktionierten beide Drucker nicht, wenn eine Speicherkarte eingesteckt war, lieferten allerdings eine irreführende Fehlermeldung. Die Drucker erkennen einen eingesteckten USB-Stick nicht. Der CP790 druckt auch via Infrarot [--] allerdings erst, wenn alle Karten und Kabel entfernt sind. Diesen Hinweis findet man im gedruckten Handbuch, jedoch nicht auf dem Geräte-Display.

Beide Drucker verwenden dasselbe Verbrauchsmaterial und erreichen ein ähnliches Qualitätsniveau. In allen Druckmodi verunzierte ein feiner Streifen nach etwa einem Zentimeter die ansonsten feinkörnigen, scharfen und farblich ansehnlichen, aber etwas zu dunklen Fotos. Im Direktdruck kamen Streifen im Grau hinzu. Am Mac gerieten die Bilder heller und damit etwas besser. Die Optimierung verbessert Schärfe und Helligkeit gut, den roten Fleck in verblitzten Augen färbt sie schwarz. Unter der simulierten Lichtdosis von einem Jahr im Schaufenster gaben alle Farben deutlich nach.

Mit Druckzeiten um eine Minute gingen Canons CP-Modelle erfreulich flott zu Werke, ohne dabei übermäßig laut zu werden. Ein optionaler Akku, der in beide Printer passt und für 36 Drucke Energie liefern soll, kostet satte 79 Euro.

[b]HP Photosmart A532, A636 und A826[/b]

Alle drei Photosmarts verwenden die gleiche Tinte, nämlich eine 110er-Patrone mit den drei Farben Cyan, Magenta und Gelb. Die im Lieferumfang enthaltene Starterkartusche reicht nur für die Ausrichtung und etwa zehn Fotos. Danach empfiehlt sich der Kauf der Value Packs von HP, denn sie enthalten das schnell trocknende Advanced Papier und eine höher als die normale 110er befüllte Patrone mit dem Namenszusatz "Series".

Der mit einem Preis von unter 100 Euro günstigste Drucker im Test ist der Photosmart A532. Er hat nur ein kleines Display und erlaubt lediglich, rote Augen zu korrigieren und Bilder zu optimieren sowie mittels einiger Filter zu verfremden. Der A636 bringt demgegenüber einen großen Touchscreen für die Bedienung per Stift oder Finger mit. Er gestattet wesentlich mehr Bearbeitungen einschließlich Ausschnittsvergrößerung, Drehen oder etwa Grußkartengestaltung. Man kann sogar auf dem Bildschirm zeichnen oder per eingeblendeter Tastatur schreiben. Gleiches gilt für den A826, der mit seinen vergleichsweise riesigen Abmessungen kaum noch als mobiler Fotodrucker durchgeht. Dafür bringt er bis zu 100 Blatt Papier in seinem eiförmigen Gehäuse unter.

Den beiden kleineren HPs liegen keine CDs bei, stattdessen melden sich die Drucker am Rechner als CD-Laufwerk und man kann die Treiber von dort installieren. Zusätzliche Software wie Photosmart Essentials lässt sich mit wenigen Klicks kostenlos aus dem Internet laden, dabei landet man allerdings standardmäßig auf einer englischen Seite und muss selbst auf Deutsch umschalten. Beim Mac funktionierte der Link gar nicht. Der Treiber bringt eine vorausgewählte Rote-Augen-Korrektur mit, allerdings nicht die bei HP übliche höchste Auflösung und auch keine Wartungsfunktionen für den Drucker. Den Tintenstand erfährt man nur am Gerätedisplay, wo man auch Reinigung und Ausrichtung beauftragt. Das Windows-Programm Photosmart Essentials kann 4:3-Bilder für den 10[x]15-Ausdruck skalieren und sogar den Ausschnitt verschieben. Es lässt sich jedoch nur umständlich bedienen. Eingesteckte USB-Sticks oder Speicherkarten werden vom Drucker gleichermaßen akzeptiert und auch am Computer als Massenspeicher angezeigt.

Der Photosmart A826 bringt noch eine CD mit dem gewohnten HP-Treiber mit. Dieser erlaubt die Nutzung der maximalen Auflösung des Druckers (max dpi), die natürlich etwas mehr Zeit beim Drucken in Anspruch nimmt. Bei diesem Treiber ist HPs Real-Life-Optimierung stets vorausgewählt. Für den PC findet sich das erwähnte Essentials auf der CD, für den Mac Photosmart Studio, das auch das Anpassen der Bilder auf 10[x]15 erledigt.

Alle Photosmarts bedrucken auch Papier im Format 13[x]18, der A826 zusätzlich 10[x] 30 (Panorama). Die Qualität erreicht trotz der gleichen Tinten und Druckköpfe ein unterschiedliches Niveau: beim A532 gerieten die Fotos im Direktdruck und unter Vista zu dunkel mit absaufendem Schwarz, körnig und mit Streifen im Grau. Lediglich am Mac gelangen sie etwas heller. Für den A636 sowie den A826 gilt von der Tendenz her das Gleiche, allerdings waren die Bilder insgesamt etwas ansehnlicher. Die Optimierung an den Geräten hellte die fehlbelichteten Bilder gut auf und schärfte sie angemessen nach, allerdings wurden dadurch die Farben zu grell. Die in die Real Life Technology (RLT) eingebettete Rote-Augen-Korrektur beim A532 und dem A636 wandelte Rot zu Grau, auch hier machte die Optimierung die Farben zu grell. Beim A826 lässt sich die Korrektur separat anwählen, wodurch sie besser gelingt.

Der Photonenbeschuss in unserem UV-Belichter konnte den HP-Prints nichts anhaben. Die Druckzeiten bewegen sich bei HP meist um 1,5 Minuten, nur der A826 benötigt mit "max dpi" am Rechner 2,5 Minuten. Dieser Drucker gönnte sich auch im ausgeschalteten Zustand 4,7 Watt aus der Steckdose, während alle anderen Kandidaten mit etwa einem halben Watt zufrieden waren.

[b]Sony DPP-FP67 und DPP-FP97[/b]

Von Sony kommt eine ganze Palette von Thermosublimationsdruckern, die hier von den in c’t noch nicht getesteten, recht neuen Geräten DPP-FP67 und DPP-FP97 repräsentiert werden. Alle arbeiten mit dem gleichen Verbrauchsmaterial, das im 120er-Pack 29 Cent pro Abzug kostet. Den Druckern liegen ein USB-Kabel und eine Reinigungskassette, aber weder Farbfolie noch Papier bei.

Der FP67 bringt nur ein kleines, nicht kippbares und sehr blickwinkelabhängiges Display mit, dessen Menüführung sich dem Anwender ohne Studium des Handbuchs kaum erschließt. Seine kryptischen Symbole werden nur sporadisch und nur durch englischen Text erklärt. Speicherkarten akzeptierte der Drucker in der Regel, bei unserer SDHC-Karte und unserem FAT-32-USB-Stick meldete er allerdings einen"Format Error". "Auto Touch-Up" wird per Taste zugeschaltet, es optimiert nachträglich die Belichtung und korrigiert rote Augen. Am Display stehen weitere wichtige Funktionen zur Verfügung.

Der FP97 bietet ein wesentlich größeres, kippbares und gut ablesbares Display, an dem man noch weitere Bildmanipulationen vornehmen kann [--] unter anderem auch eine manuelle Korrektur der roten Augen mit optischer Vorabkontrolle auf dem Display. Der FP97 erkannte unseren USB-Stick. Einen Mac-Treiber gibt es nicht, für Windows wird der Picture Motion Browser mitgeliefert, der seltsamerweise eine Direct X Runtime mitinstalliert. Will man ein Bild importieren, hilft die Funktion "Beobachtungsordner hinzufügen". Papierformate werden von dem Programm falsch bezeichnet. Ansonsten kann man per Festlegung auf 3:2-Rahmen Bilder auf 10[x]15 anpassen und den Ausschnitt aussuchen.

Der FP67 produzierte im Direktdruck einen auffälligen Braunstich, während er unter Vista scharfe, feinkörnige und helle Fotos lieferte. Beim FP97 kam es durchweg zu leichten Streifen. Der Braunstich trat bei diesem Gerät unter Vista auf, begleitet von einem sichtbaren Raster, aber guter Schärfe und Helligkeit.

Die Optimierung am Gerät beließ beim FP67 die Bilder etwas zu dunkel, während die Rote-Augen-Korrektur das Bild insgesamt viel zu sehr aufhellte. Der FP97 hatte weder mit den roten Augen noch mit der Helligkeit ein Problem, erzeugte jedoch bei der Optimierung ein zu starkes Rauschen. Die Sony-Fotos blichen unter Lichteinfluss deutlich aus, ohne aber komplett unansehnlich zu werden.

Der FP97 schaffte mit 45 Sekunden die besten Druckzeiten im Test, verbreitete mit 6,3 Sone aber auch den meisten Krach. Der Drucker kann an einem über HDMI angeschlossenen (Full-HD-)Fernseher oder Monitor die Bilder von der Karte anzeigen.