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CP/M: Das erste richtige Betriebssystem für Mikrocomputer

| Detlef Grell

Als Nonplusultra galt früher ein Computer mit Z80-Prozessor, CP/M 2.2 und WordStar. Solche Maschinen gehörten zu den Profisystemen und waren sehr teuer.

CP/M steht für "Monitor Control Program for Microcomputers". Ein "Monitor" liegt eigentlich eine Stufe unterhalb eines richtigen Betriebssystems. In c’t verstanden wir unter einem Monitor einen Boot-Loader im EPROM eines Mikroprozessorsystems, hilfreich für Speichertests und beim Hardware-Debugging.

Den "historischen Quellen" zufolge war das erste CP/M, das Gary Kildall 1973 schrieb, tatsächlich nur eine bessere Speicherverwaltung mit Programmstarter. Ausgangspunkt für dessen Entwicklung war Intels brandneuer 8-Bit-Prozessor 8008 (kein Zahlendreher; zuvor gab es mit dem Vorläufer 4004 nur einen 4-Bit-Prozessor).

Für den 8008 suchte Intel 1973 eine Programmiersprache. Mit diesem Ziel entwickelte Gary Kildall eine Mikroprozessorversion der Sprache PL/1, die ihm von IBMs Großrechnern geläufig war. Für das Ergebnis, das er PL/M nannte, kassierte er laut Bernd Leitenberger stolze 20.000 US-Dollar [1] [1]. Für ein Betriebssystem interessierte sich Intel jedoch nicht; das hauseigene ISIS hielt man für leistungsfähig genug, um gegen IBMs Großrechner antreten zu können.


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https://www.heise.de/-4958391

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bernd-leitenberger.de/cpm.shtml