Glasfaseranschluss: Angeblich unbrauchbares Leerrohr

In meiner Straße werden Leerrohre für Glasfaseranschlüsse verlegt. Abgeblich sei mein Leerrohr zu groß und man müsse nun ein passendes Leerrohr verlegen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andrijan Möcker

Beim Bau meines Hauses hat der Elektriker ein Leerrohr nach außen verlegt. Es hat einen Durchmesser von 10,1 Millimetern. Nun verlegt gerade ein Bautrupp in der Straße Leerrohre für Glasfaseranschlüsse. Der Führer des Bautrupps erklärte mir, mein Leerrohr sei zu groß, man müsse nun alles noch einmal aufgraben, um ein passendes Leerrohr zu verlegen. Das kann doch nicht stimmen, oder?

Hier liegt vermutlich ein Missverständnis vor, das sich im Idealfall leicht auflösen lässt. Der Elektriker verlegt typischerweise gewelltes Flexrohr für das Einziehen von Kabeln mit einer Kabelzugspule. Das ist aufgrund der Wellen in der Tat nicht für das Einblasen von Glasfaser geeignet, das macht aber nichts. 10 Millimeter sind der typische Innendurchmesser eines EN16-Flexrohrs und 7,1 Millimeter der typische Außendurchmesser eines 7/4-Glasfaser-Mikrorohres. Sie können das Mikrorohr also einfach in das Flexrohr einziehen und anschließend die Glasfaser in das Mikrorohr.

Wichtig ist, dass das Mikrorohr im Flexrohr beim Einziehen gezogen und geschoben werden muss; das reine Schieben ist oft nach einigen Metern sehr schwierig und an Biegungen eventuell unmöglich. Bitten Sie am besten Ihren Elektriker, Ihnen vor dem Bautermin ein Zugseil einzuziehen oder fragen Sie den Bautrupp vorab, ob er eine Kabelzugspule im Gepäck hat. Klappt beides nicht, behelfen Sie sich mit Haushaltsmitteln: Knoten Sie Paketschnur an ein halbes Taschentuch, stopfen Sie es in das Flexrohr und halten Sie den Sauger an die andere Seite. Fehlt ein passender Saugaufsatz fürs Rohrkaliber, nutzen Sie ein Geschirrtuch als Dichtung.

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(amo)