Unerwünschte Kontaktaufnahmen dank Kundendaten in Großbritannien ziemlich häufig

In Großbritannien sind ein Drittel der jungen Menschen schon Ziel von Anbandelungsversuchen geworden, für die Angestellte Daten ihrer Firma genutzt haben.

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Frau guckt irritiert auf ihr Smartphone

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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In Großbritannien hat fast ein Drittel der Menschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren schon einmal unerwünschte romantische Kontaktanfragen bekommen, nachdem sie etwa ihre Telefonnummer aus legitimen Gründen an Firmen gegeben haben. Das geht aus einer Umfrage der Datenschutzbehörde des Vereinigten Königreichs hervor, berichtet der Guardian. Bei den Anfragen handelt es sich demnach vor allem um Textnachrichten, beispielsweise über WhatsApp, die von Individuen geschrieben werden, die zugehörigen Telefonnummern aus Datenbanken ihrer Arbeitgeber haben. Das Information Commissioner's Office (ICO) will demnach nun einige der größten Konzerne mit Kundenkontakt daran erinnern, dass eine derartige, unbefugte Nutzung solcher Daten illegal ist.

"Menschen haben das Recht, eine Pizza zu bestellen, ihre E-Mail für eine Rechnung anzugeben oder sich einen Einkauf liefern zu lassen, ohne dass sie etwas später um Sex gebeten werden", fasst die stellvertretende Datenschutzbeauftragte gegenüber dem Guardian zusammen. Jede und jeder müsse davon ausgehen können, dass weitergegebene personenbezogene Informationen nicht in einer Art und Weise genutzt werden, die ihnen unangenehm sei. Unternehmen mit Kundenkontakt müssten dafür sorgen, dass Kundendaten geschützt werden – "auch vor dem Missbrauch durch eigene Angestellte". Um das Ausmaß des Problems zu ergründen, hat die Behörde auf ihrer Website auch eine Umfrage geschaltet.

Im Vereinigten Königreich sind solche unerwünschten Kontaktaufnahmen unter missbräuchlicher Verwendung legitim erhobener Daten ein Thema, seit eine 23-jährige Britin auf Twitter ein Beispiel dafür publik gemacht hat. Wie der Guardian berichtet hat, hat die Frau im Juni in Abu Dhabi auf ihren Flug nach Manchester gewartet, als sie von einem Mann auf WhatsApp kontaktiert wurde. Der arbeitete demnach bei ihrer Airline Etihad Airways und hat ihre Kontaktdaten nach eigenen Angaben "im System gesucht", um sie damit anzuschreiben. Die allein reisende Frau hat sich nach eigenen Angaben "verletzlich" gefühlt, weil er alle ihre Daten habe einsehen können. Der Fall ging in Großbritannien durch die Presse, laut dem ICO handelt es sich aber bei Weitem um keinen Einzelfall.

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(mho)