Ryzen: Marktanteil für AMDs Desktop-CPUs auf Rekordniveau

AMD gräbt Intel Marktanteile bei Desktop-PCs ab. Die Ryzen 7000 spielen dabei allerdings nur eine Nebenrolle.

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AMD Ryzen 7 5800X3D auf Kühlerlamellen abgebildet

AMDs Ryzen-5000-Prozessoren haben sich zuletzt gut verkauft. Innerhalb der Baureihe ist der Ryzen 7 5800X3D besonders beliebt.

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 3 Min.

AMDs Desktop-Prozessorsparte steht so gut da wie schon seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Ihr Marktanteil stieg gemäß Mercury Research im ersten Quartal 2024 auf 23,9 Prozent. Womöglich stellt das sogar einen Firmenrekord dar: Vom Jahr 2006 gibt es keine nach Einsatzort aufgeschlüsselten Zahlen, insgesamt schaffte AMD damals mit den Athlons ein Hoch von 25,2 Prozent. Desktop-PCs sollen damals im Bereich von gut 20 Prozent gelegen haben.

Laut Mercury Research hat AMD Anfang 2024 in etwa so viele Desktop-Prozessoren verkauft wie im vierten Quartal 2023. Aufgrund des Weihnachtsgeschäfts und der US-amerikanischen Ferienzeit ist das untypisch. Intels Geschäft verhielt sich das dagegen saisonal, sodass dessen Desktop-Marktanteil zum Jahreswechsel von 80,2 auf 76,1 Prozent sank.

Bei AMD sollen sich insbesondere die neuen Kombiprozessoren Ryzen 8000G (Hawk Point, Zen 4) für die AM5-Plattform und die älteren Ryzen 5000 (Vermeer, Zen 3) für AM4-Mainboards zahlreich verkauft haben. AMDs derzeit schnellsten Desktop-Modelle Ryzen 7000 spielten dagegen nur eine Nebenrolle.

AMDs x86-CPU-Marktanteile nach Segmenten aufgeschlüsselt (Quelle: Mercury Research)
Quartal Q1 2024 Q4 2023 Q1 2023
Desktop 23,9% 19,8% 19,2%
Mobile 19,3% 20,3% 16,2%
Server 23,6% 23,1% 18,0%
x86 Gesamt (inkl. Konsolen, IoT) 26,1% 28,6% 34,6%
x86 Gesamt (exkl. Konsolen, IoT) 20,8% 20,4% 17,2%

Bei Notebooks soll sich der Markt normal verhalten haben. AMDs Verkäufe gaben etwas stärker nach als Intels, sodass AMDs Marktanteil wieder unter die 20er-Marke auf 19,3 Prozent sank. Bei Intel sollen Einstiegs-Prozessoren wie die N100- und N200-Modelle sowie ältere Celerons besonders stark gewesen sein.

Die Server-CPUs verhielten sich genau andersherum. Auch hier war der Rückgang saisontypisch, bei AMD allerdings niedriger als bei Intel. Dadurch stieg AMDs Marktanteil auf ein neues Rekordhoch von 23,6 Prozent. Intels zurückgewonnener Marktanteil Ende 2024 bleibt damit vorerst ein einmaliges Ereignis. Für AMD erfreulich: Anders als Intel soll die Firma Anfang 2024 mehr Serverprozessoren verkauft haben als ein Jahr zuvor. Dabei klammert Mercury Research die Server-Kombiprozessoren Instinct MI300A aus – sie vereinen 24 Zen-4-Kerne mit einem flotten CDNA3-Beschleuniger. Mit ihnen war AMDs Marktanteil noch höher.

Rechnet man die CPUs für Desktop-PCs, Notebooks und Server zusammen, konnte AMD leicht auf 20,8 Prozent zulegen. Erst, wenn man weitere Geräteklassen wie Konsolen und Internet-of-Things (IoT) dazuzählt, brach AMDs Marktanteil ein.

Laut Mercury Research sind die Konsolenchips, etwa für die Playstation 5 und Xbox Series X/S, "dramatisch" gesunken. Bei IoT-Geräten ist AMD kaum vertreten, zudem verzerren frühere Lagerüberschüsse den Jahresvergleich. Nominell sank AMDs Gesamt-x86-Marktanteil binnen eines Jahres von 34,6 auf 26,1 Prozent.

Die Marktbeobachter vermuten derweil, dass der chinesische Hersteller Zhaoxin seinen Marktanteil in China deutlich ausweiten konnte, kennt aber keine genaueren Zahlen. Zhaoxin darf mit VIAs x86-Lizenz entsprechende Prozessoren entwerfen. China treibt aktuell den Einsatz heimischer Prozessoren voran, um sich vom Ausland unabhängiger zu machen.

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(mma)