Toyota Yaris Cross mit kleinen Updates und stärkerem Antrieb​

Mit einer sanften Modellüberarbeitung soll das kleine SUV attraktiv bleiben. Neu sind Infotainment und ein stärkerer Antrieb, allerdings nicht für alle.​

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Toyota Yaris Cross

(Bild: Toyota)

Lesezeit: 4 Min.
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Es ist gut zwei Jahre her, dass wir den Toyota Yaris Cross in der Redaktion hatten. In Erinnerung blieb er als ein fahrerisch unauffälliges, aber vergleichsweise sparsames Auto. Mit einer kleinen Modellüberarbeitung geht Toyota zwei Kritikpunkte an. Doch davon profitieren nicht alle Käufer.

In Deutschland wird das kleine SUV mit drei Antriebskonfigurationen und sieben Ausstattungslinien angeboten. Es gibt ihn nur mit leistungsverzweigten Hybridantrieben. Das Basismodell bietet eine Systemleistung von 85 kW, die neue, etwas stärkere Version 96 kW. Beide nutzen einen 1,5-Liter-Dreizylinder mit 68 kW. Die Skalierung der Leistung erfolgt über die E-Motoren, die in der schwächeren Ausführung 59, im Topmodell 62 kW leisten. Wie so oft ist auch hier die System- nicht die Summe der Einzelleistungen. Die Ausführung mit 96 kW wird alternativ auch mit Allradantrieb angeboten.

Mit der stärkeren Maschine steigt das Drehmoment von 141 Nm (85-kW-Antrieb) auf 185 Nm. Die vom Werk angegebenen Fahrleistungen verbessern sich nur marginal: Statt 11,2 werden in Verbindung mit dem Topmodell 10,7 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h genannt. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 170 km/h identisch.
In den technischen Daten zum überarbeiteten Modell werden im WLTP je nach Ausführung zwischen 4,5 bis 4,8-5,2 Liter für das Modell mit Allradantrieb genannt. Im Test konnten wir diese Werte selbst unter ungünstigen Umständen nachvollziehen. Die direkten Konkurrenten unterbietet der Yaris Cross damit deutlich – in der Praxis, und nicht nur auf dem Prüfstand.

Ein Kritikpunkt war damals ein veraltetes Infotainmentsystem. In dieser Hinsicht legt Toyota beim Yaris nun nach. Ein neues System soll intuitiver zu bedienen sein und wesentlich schneller rechnen. Updates kommen over-the-air, Android Auto und Apple CarPlay können kabellos eingebunden werden. Das alles ist keine Sensation, hebt den Yaris aber auf ein Level, das Käufer eines 2024er-Neuwagens erwarten dürfen. Die Chance auf die neue Spitzenversion "Smart Connect+" bekommen allerdings nur Käufer, die mindestens zur Ausstattungslinie "Style" greifen und den 96-kW-Antrieb wählen. Dort kostet sie in einem Paket 1500 Euro, im "GR Sport" sogar 1700 Euro. Serienmäßig ist sie nur in der "Premiere Edition".

Toyota Yaris Cross Facelift (7 Bilder)

In Europa wird der Toyota Yaris Cross seit Ende 2021 angeboten. Die kleine Überarbeitung hat das SUV ...
(Bild: Toyota)

Das Extras an Ausstattungslinien gebunden werden, ist nicht neu. Bei Toyota allerdings enthält die April-Preisliste des Yaris Cross einige Besonderheiten. In "Style" sind Matrix-Scheinwerfer serienmäßig. In "Style Plus" gibt es sie als Sonderausstattung, aber nicht in Verbindung mit dem 96-kW-Antrieb. Als "GR Sport" wiederum gibt es das Matrix-Licht nur mit diesem Antrieb – was keine große Einschränkung ist, denn diese Linie lässt sich auch nur mit diesem Motor koppeln. Vermutlich wird Toyota rasch eine überarbeitete Preisliste nachschieben, denn so ist sie an einigen Stellen erklärungsbedürftig.

Abgesehen davon hat Toyota eigenen Angaben zufolge an der Geräuschdämmung gearbeitet und zahlreiche Assistenten verbessert. Das Notbremssystem erkennt nun auch Motorradfahrer und entgegenkommende Fahrzeuge. Auf Kreuzungen kann er herannahende Autos erkennen. Der adaptive Tempomat wurde unter anderem um eine Überholhilfe und einen Kurvenassistenten ergänzt. Der Geschwindigkeitsbegrenzer arbeitet nun mit der Verkehrszeichenerkennung zusammen und der Fernlicht-Assistent ist adaptiv.

Etwas Feinschliff im Detail also, was dem Yaris Cross guttun dürfte. In den schlichter ausgestatteten Modellen ist der Fortschritt allerdings derart übersichtlich, dass Interessenten ohne größere Einschränkungen auch zu einem Yaris Cross vor der Überarbeitung greifen könnten.