KI-Update kompakt: Apple + OpenAI, AlphaFold3, IBM Granite Code, Reddit

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Apple steht offenbar kurz vor einer Kooperation mit OpenAI, um ChatGPT-Funktionen in das kommende iPhone-Betriebssystem iOS 18 zu integrieren. Intensive Verhandlungen zwischen den Unternehmen sollen im April begonnen haben, wie Bloomberg berichtet. Eine Einigung sei zwar noch nicht garantiert, könnte aber rechtzeitig zur Entwicklerkonferenz WWDC im Juni erzielt werden.

Parallel führt Apple auch Gespräche mit Google über die Lizenzierung des Chatbots Gemini, bisher jedoch ohne Ergebnis. In China sondiert der iPhone-Hersteller Möglichkeiten mit Baidu.

Neben externen Partnerschaften verfolgt Apple eine eigene KI-Strategie mit Fokus auf Datenschutz und Effizienz. Dazu gehören hauseigene Sprachmodelle wie OpenELM, die mit weniger Trainingsdaten auskommen. Langfristig plant Apple zudem KI-Chips für die eigenen Rechenzentren.

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Google DeepMind hat die nächste Generation des Modells AlphaFold vorgestellt. Die dritte Version soll nicht nur Proteinstrukturen, sondern auch deren Wechselwirkungen mit anderen Biomolekülen wie DNA, RNA und kleinen Liganden vorhersagen können.

Während der Vorgänger AlphaFold 2 frei zugänglich war und laut Google von Millionen Forschern genutzt wurde, ist dies bei AlphaFold 3 nur eingeschränkt der Fall. Die kommerzielle Nutzung zur Arzneimittelentwicklung bleibt der DeepMind-Tochterfirma Isomorphic Labs vorbehalten. Für nicht-kommerzielle Zwecke steht der AlphaFold-Server zur Verfügung.

Das neue Modell kombiniert Deep-Learning mit einem Diffusionsnetzwerk, wie es in Bildgeneratoren Anwendung findet. Eingegeben wird eine Liste von Molekülen, woraus AlphaFold 3 dann eine 3D-Struktur erstellt. Laut Google übertrifft es bestehende Vorhersagemethoden um mindestens 50 Prozent.

IBM Research hat Granite Codeveröffentlicht, eine Familie großer Sprachmodelle, die bei diversen Aufgaben in der Softwareentwicklung unterstützen sollen. Die Modelle sind in zwei Varianten und vier Größen von 3 bis 34 Milliarden Parametern verfügbar. Das Training erfolgte mehrstufig mit Billionen von Token aus Programmiersprachen und natürlicher Sprache.

In Benchmarks übertrafen die Granite-Code-Modelle deutlich größere Open-Source-Konkurrenten. So schlug das 8-Milliarden-Modell von IBM trotz geringerer Trainingsmenge das doppelt so große CodeGemma-Modell von Google. IBM plant laufende Verbesserungen und eine stärkere Spezialisierung auf einzelne Programmiersprachen.

Granite Code ist auch über IBMs Enterprise-Plattform Watsonx verfügbar.

TikTok kennzeichnet automatisch KI-Inhalte. Das soziale Netzwerk ist der von Adobe geleiteten Content Authenticity Initiative, kurz CAI, beigetreten. Entsprechend nutzen sie künftig den Standard C2PA, der Herkunft und Authentizität verifiziert. Betroffen sind alle KI-generierten Inhalte, die von anderen Plattformen kommen. Inhalte, die mit KI-Tools auf TikTok selbst erstellt wurden, werden bereits seit einem Jahr mit einem Hinweis versehen. C2PA wird dabei genutzt, um die Metadaten auszulesen und die entsprechende Kennzeichnung automatisiert vorzunehmen.

Auch OpenAI und andere KI-Dienste sind Teil der Initiative. Mit ChatGPT und Dall-E erstellte Bilder enthalten also die Metadaten, die TikTok dann auslesen und verwerten kann. Die Funktion wird ab sofort und über die kommenden Wochen weltweit verfügbar gemacht.

OpenAI hat eine Urheberrechtsbeschwerde gegen die Nutzung seines Logos in einem Reddit-Forum über ChatGPT eingereicht. Die Moderatoren des Forums wurden aufgefordert, das Logo bis zum 16. Mai zu entfernen, obwohl in der Beschreibung des Forums bereits darauf hingewiesen wird, dass es sich um keine offizielle Diskussion handelt und keine Verbindung zu OpenAI besteht.

Die Nutzer des Forums reagierten mit Unverständnis und Ironie auf die Beschwerde, da OpenAI selbst Millionen von urheberrechtlich geschützten Daten aus dem Internet für das Training seiner KI-Modelle verwendet hat, ohne die Erlaubnis der Urheber einzuholen. Künstler, Autoren und Verlage haben bereits mehrere Klagen gegen OpenAI eingereicht, darunter auch die New York Times.

OpenAI-Chef Sam Altman räumte ein, dass ohne urheberrechtlich geschütztes Material kein ausreichend gutes KI-Modell erstellt werden könne. Das Unternehmen schloss Verträge mit einigen Verlagen ab, um deren Artikel nutzen zu dürfen.

Der japanische Technologiekonzern SoftBank plant, bis 2025 umfangreiche Investitionen in Höhe von 64 Milliarden Dollar in den Bereichen KI-Chips, Robotik und Infrastruktur zu tätigen. Laut einem Bericht von Nikkei Asia strebt das Unternehmen an, sich als führender Akteur im Bereich der künstlichen Intelligenz zu positionieren.

Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist die Entwicklung eigener KI-Chips durch die SoftBank-Tochter Arm. Das für seine Smartphone-Chip-Designs bekannte Unternehmen wird eine dedizierte Abteilung für KI-Chips ins Leben rufen, mit dem Ziel, bis Frühjahr 2025 einen Prototypen zu präsentieren. Die Massenproduktion könnte bereits im Herbst desselben Jahres bei externen Auftragsherstellern anlaufen.

Darüber hinaus plant SoftBank den Bau von Rechenzentren und Anlagen für erneuerbare Energien sowie strategische Akquisitionen.

US-Präsident Joe Biden hat den Bau eines 3,3 Milliarden US-Dollar teuren Microsoft-Rechenzentrums für Künstliche Intelligenz in Wisconsin angekündigt. Das Projekt soll Tausende Arbeitsplätze schaffen, darunter 2.300 Stellen für Bauarbeiter und 2.000 Festanstellungen. Microsoft-Präsident Brad Smith lobte die Wirtschaftspolitik der Biden-Regierung, die Voraussetzungen für die Investition geschaffen habe.

Das Rechenzentrum entsteht dort, wo Bidens Vorgänger Donald Trump 2017 eine nie realisierte Foxconn-Fabrik mit 13.000 Jobs ankündigte. Biden nutzte dies für eine Spitze gegen Trump: Dieser habe Versprechen gebrochen, er selbst halte sie ein.

Zeitgleich wurde bekannt, dass Microsoft sein Afrika-Entwicklungszentrum in Nigeria schließt. Der Konzern will aber weiter in strategische Wachstumsbereiche in dem Land investieren. Ein nigerianischer Präsidentensprecher wiederum dementierte die Schließung des Entwicklungszentrums. "Dass Microsoft das Büro in Nigeria schließt, ist nicht wahr", zitiert ihn das nigerianische Online-Portal The Cable. "Das Africa Development Centre ist nur eine Abteilung innerhalb des Microsoft-Geschäfts in Nigeria."

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

(igr)