Urheberrecht: OpenAI beschwert sich über Logo-Nutzung bei Reddit
OpenAI beschwert sich über einen Subreddit, der das Logo des KI-Unternehmens nutzt. Dabei haben sie selbst urheberrechtlich geschützte Daten verwendet.
Bei Reddit gibt es einen Subreddit, in dem sich die Menschen über ChatGPT unterhalten. Dabei wird das Logo des KI-Unternehmens angezeigt. Das gefällt OpenAI offenbar nicht. Sie haben eine Urheberrechtsbeschwerde eingereicht. Diese haben die Betroffenen wiederum in der Diskussionsgruppe gepostet.
Der Hinweis kommt von Reddit selbst, sie leiten die Beschwerde von OpenAI weiter. Da heißt es im geposteten Beitrag: "Das 'Subreddit-Profilbild' nutzt einen urheberrechtlich geschützten Inhalt, der verwirren könnte: bitte entfernt die nicht erlaubten urheberrechtlich geschützten Elemente bis zum 16. Mai." Dabei steht in der Beschreibung zum Subreddit bereits, dass es sich um keine offizielle Diskussion handele und keine Verbindung zu OpenAI gebe, schreibt einer der Moderatoren. Ebenso, dass er es sehr schade findet, dass ähnliche Gruppen offensichtlich nicht von einer solchen Beschwerde betroffen sind.
Wenig überraschend, dass die Menschen in dem Subreddit wenig amüsiert sind über diese Beschwerde. "Ironisch für ein Unternehmen, das das gesamte Internet gescraped hat." Andere Kommentatoren haben eine Art Wettbewerb ausgerufen, wer das beste Ersatz-Logo generiert. Freilich mithilfe von ChatGPT. Wieder andere sind etwas drastischer und schlagen vor, es beispielsweise mit dem Poop-Emoji zu ersetzen. Zunächst berichtete 404media über den Vorfall.
OpenAI und das Urheberrecht
OpenAI hat selbst Millionenfach Daten aus dem Internet genutzt, ohne dass die Urheber davon wussten – geschweige denn ihre Erlaubnis dazu gegeben haben. Entsprechen wird OpenAI immer wieder als Dieb bezeichnet oder des Diebstahls bezichtigt. Künstler, Autoren und Verlage haben bereits mehrere Klagen gegen OpenAI eingereicht. Allen vorweg gibt es eine Klage der New York Times, deren Artikel in das Training der KI-Modelle geflossen sind – ohne Erlaubnis. Die Zeitung wirft OpenAI sogar vor, dass Artikel, die hinter der Bezahlschranke waren, über ChatGPT eingesehen werden konnten, quasi im Original. OpenAI wehrt sich, man habe ChatGPT gehackt – in dem man den Anfang eines Artikels als Prompt eingegeben hat, warf der Chatbot den Rest des Artikels aus. Das sei kein natürliches Nutzungsverhalten.
Dabei hat OpenAI-Chef Sam Altman bereits gesagt, ohne urheberrechtlich geschütztes Material ließe sich kein ausreichend gutes KI-Modell erstellen. Mit einigen wenigen Verlagen ist OpenAI daher Verträge eingegangen, um deren Artikel nutzen zu dürfen. Dazu gehören der Axel-Springer-Verlag und die Financial Times. Beide bekommen für die Lizenzierung mehrere Millionen Euro.
Sich selbst nun auf das Urheberrecht zu berufen, ist vielleicht nicht der beste Schachzug. Dabei hat OpenAI erst in dieser Woche einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem sie eine neue Regelung für Webcrawler vorschlagen. Ein Media Manager soll die bisher genutzte robots.txt-Datei ersetzen. Mit dem Media Manager könne dann jeder Urheber selbst entscheiden, ob seine Inhalte von KI-Diensten genutzt werden dürfen. Die robots.txt-Datei sei ungeeignet, da nicht jeder Urheber auch der Webseitenbetreiber sei. Und nur dieser entscheiden könne, was die Crawler dürfen. Allerdings ist die Masse an Crawlern auch kaum mehr mit der Ausschluss-Liste zu überblicken.
(emw)