Vorstellung Mini Aceman: Kleinwagen mit viel Bodenfreiheit oder schon ein E-SUV?
Der Mini Aceman wird zwischen Dreitürer und Countryman platziert. Angeboten wird das kleine SUV ausschließlich mit zwei Elektroantrieben.
Wer das Format SUVs noch immer gleichsetzt mit "riesiger Kiste", übersieht einerseits, dass das Gro der verkauften Modelle zwischen rund 4,2 und 4,5 m lang ist. Andererseits gibt es eine Reihe von SUVs, die diese Größe sogar noch leicht unterschreiten. Seat Arona und VW T-Cross gehören dazu, der Kia Stonic ebenfalls. Mit dem Aceman kommt ein batterieelektrischer Vertreter hinzu, der etwa so viel Verkehrsraum beansprucht wie ein Renault Zoe. Klein bezieht sich allerdings nur auf die Abmessungen, denn billig wird der Aceman eher nicht.
Tierischer Begleiter
Mit einer Länge von 4,07 Metern entspricht er dem heute im Kleinwagen-Segment üblichem Maß. Der Kofferraum fasst zwischen 300 und 1005 Liter, was ebenfalls im Schnitt dieser Klasse liegt. Eine verschiebbare Sitzbank spart sich Mini leider. Mit ihr hätte sich das Platzangebot variabler nutzen lassen. Eingerichtet ist der Aceman im Stil von Cooper und Countryman. Statt eines Kombiinstrumentes sitzt hinter dem Lenkrad eine funktionslose Schnalle. Dominiert wird das Armaturenbrett von einem OLED-Display, dessen Durchmesser mit 24 cm von einem Pizzateller nicht mehr weit entfernt sein dürfte. Dort hat sich Mini einige Spielereien einfallen lassen, zu denen ein virtueller, tierischer Begleiter namens Spike gehört. Innovationen zeigen sich mitunter auch an unerwarteten Stellen.
Mini Aceman Innenraum (9 Bilder)
(Bild: Mini)
Die Bedienung fast aller Funktionen erfolgt über den Bildschirm, abseits dessen gibt es nur noch wenige Dinge, die sich direkt anwählen lassen. Zu ihnen gehören Lautstärke, Wechsel von Titeln und Radiosendern und auch die Defrost-Einstellung der Klimaanlage. Auf dem Bildschirm selbst bleibt unten immer eine Reihe eingeblendet, mit der sich grundlegende Funktionsebenen schnell erreichen lassen. Zusätzlich gibt es ein Favoritenmenü, für das man einmal von oben runterwischen muss. Dort lassen sich beispielsweise Radiosender, Telefonnummern oder auch Ziele ablegen.
Zwei Antriebe
Auf den Markt kommt der Aceman mit zwei Antriebskonfigurationen, die wichtigsten Details haben wir Ihnen in ein Datenblatt gepackt. Zwei Dinge fehlen im ersten Aufschlag, und es ist durchaus möglich, dass Mini hier bald nachlegt. Zum einen sind an Wechselstrom nur 11 kW Ladeleistung möglich. Hier bieten einige E-Autos der Konkurrenz inzwischen mehr. Zum anderen lässt sich der 135-kW-Antrieb nicht mit der größeren Batterie kombinieren. Das ist schon allein deshalb schade, weil sich der kleinere Speicher mit 42,5 kWh nur mit 75 kW in der Spitze laden lässt. Mit 95 kW ist die Ausführung mit 54,2 kWh gewiss nicht rasant, aber eben doch etwas weniger lahm.
Mehr als nur ein Trostpflaster ist die serienmäßige Vorkonditionierung der Batterie. Im Beipackzettel für die Presse steht, dass dies in Verbindung mit einem aktivierten Navigationssystem eingeschaltet wird. Wird dort als Ziel eine Ladesäule angegeben oder eine Route mit Ladestopps geplant, kann die maximale Ladeleistung abgerufen werden – sofern die Anfahrt zur Ladesäule ausreichend lang war. In einigen BMW-Modellen kann die Vorkonditionierung auch manuell eingeschaltet werden – vermutlich ist das auch im Aceman möglich.
Mini Aceman außen (9 Bilder)
(Bild: Mini)
Noch kein Preis
Mini nennt noch keine Preise, doch Cooper und der deutlich größere Countryman, dessen Batterie ab Werk immer einen höheren Energiegehalt hat, geben einen groben Rahmen vor, in dem sich der Aceman bewegen wird. Ein spärlich ausgestatteter Cooper E ist aktuell ab 32.900 Euro zu haben. Wer mit einem Aufschlag von 2000 bis 3000 Euro für den Aceman rechnet, dürfte dem Listenpreis des Basismodells recht nahekommen.