EA macht mit Mikrotransaktionen dreimal so viel Geld wie mit Spieleverkäufen

Der größte Teil der Einnahmen des vergangenen Quartals stammen aus Live-Service-Games, insbesondere den Ultimate-Team-Modi von Fifa und Madden.

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Fifa Ultimate Team hat einen großen Anteil an EAs Einnahmen.

(Bild: Electronic Arts)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christoph Böttcher

Im vergangenen Quartal von Juli bis September nahm der Spielepublisher Electronic Arts (EA) 1,151 Milliarden US-Dollar ein. Den größten Anteil daran hatten InGame-Mikrotransaktionen, wie beispielsweise die Ultimate-Team-Modi von Fifa und Madden, die 869 Millionen Dollar generierten. Der klassische Verkauf von Spielen erzielte hingegen nur Einnahmen in Höhe von 282 Millionen Dollar. Ultimate Team in Fifa steht jedoch auch in der Kritik, Glücksspielmechanismen zu nutzen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sanken Einnahmen aus Spieleverkäufen um rund 300 Millionen Dollar. Das liegt aber auch daran, dass die jährlich erscheinenden Sportspielserien Fifa, NHL und Madden im vergangenen Jahr alle in das Vergleichsquartal fielen. Dieses Jahr sind Fifa und NHL hingegen erst im Oktober erschienen. Auch der Gesamtgewinn brach stark ein und ging von 854 Millionen Dollar auf 185 Millionen zurück. Das liegt aber maßgeblich an einem Steuerbonus, den EA im vergangenen Jahr verbuchen konnte.

Für das gesamte Fiskaljahr, das am 31. März 2021 endet, erwartet EA einen Umsatz von 5,625 Milliarden Dollar. Der Gewinn wird nur auf 180 Millionen Dollar geschätzt, dafür plant der Publisher aber im großen Stil den Rückkauf eigener Aktien an der Börse. Für die kommenden zwei Jahre sind dafür bis zu 2,6 Milliarden Dollar vorgesehen.

Mit Blick auf den bevorstehenden Release der Next-Gen-Konsolen Xbox Series S und X (Test) sowie Playstation 5 (Test), verriet der Publisher erste Details zu kommenden Spielen. Neben Next-Gen-Upgrades für die Sportspielreihen plant EA im kommenden Fiskaljahr den Release von sechs Spielen für die neue Konsolengeneration.

Es war bereits klar, dass bis Ende März 2022 ein neuer Teil der Battlefield-Reihe erscheinen soll. Das Release-Fenster grenzte EA jetzt auf "Holiday 2021" ein, also die Feiertagssaison, die in den USA traditionell mit Thanksgiving eingeläutet wird. Inhaltlich ist noch nichts bekannt, hierzu will Entwickler DICE im kommenden Frühjahr erstmals etwas zeigen, hieß es bei einer Investorenkonferenz. Zusätzlich arbeitet Entwickler Criterion an einem neuen Need for Speed, welches "erstaunliche visuelle Sprünge" machen soll.

EA hat die Vertriebsmöglichkeiten der eigenen Spiele seit vergangenem November deutlich breiter aufgestellt. Statt nur auf den eigenen Launcher Origin zu setzen, erschien Star Wars Jedi: Fallen Order auch auf Steam. Nachfolgend veröffentlichte EA nach eigenen Angaben über 125 Spiele und "Content Packs" auf Valves Plattform, vielfach ältere Spiele, die zuvor Origin-exklusiv waren. Zudem wird der Aboservice EA Play ab dem 10. November Teil von Microsofts Game Pass. Dieser Schritt erscheint logisch, wenn der Großteil der Einnahmen nicht mehr durch Spieleverkäufe, sondern "Live-Services" erwirtschaftet wird.

Update: Wir haben den Titel korrigiert. Dort stand fälschlicherweise, dass EA dreimal mehr Geld durch Mikrotransaktionen einnimmt und nicht dreimal so viel.

(cbo)