Android: Exchange-Support für Thunderbird kommt
Noch ist die Androidversion des Mailclients Thunderbird nicht erschienen. Aber die Entwickler geben Einblicke, mit welchen Features zu rechnen ist.
Der derzeit noch in Entwicklung befindliche E-Mail-Client Thunderbird für Android soll Unterstützung für Exchange-Server bekommen, aber zumindest in absehbarer Zeit noch keine Add-ons. Das teilten die Thunderbird-Entwickler in einer Antwort auf häufige Fragen aus der Community mit. Bereits seit 2022 laufen die Arbeiten daran, den quelloffenen Mailclient K9 in einer Android-Version von Thunderbird aufgehen zu lassen. Der Hauptentwickler von K9 ist dabei mit an Bord.
Die in Rust geschriebene Exchange-Implementierung im Thunderbird-Desktop-Client werde es möglich machen, den Code als gemeinsame Bibliothek auch beim Android-Client zu verwenden, führten die Entwickler aus. Die native Exchange-Unterstützung für den Desktop-Thunderbird solle dann mit der für Juli geplanten ESR-Version 128 kommen. Ob da auch Kalender und Adressbuch nativ unterstützt werden, sei noch unsicher. Primäres Ziel sei erstmal E-Mail via Exchange. Bislang muss die Exchange-Unterstützung beim Desktop-Thunderbird per Add-on nachgerüstet werden.
Add-ons erstmal nicht, CalDAV und CardDAV vielleicht
Zum Thema der Add-ons beim Android-Thunderbird führten die Entwickler aus, dass K-9-Mail eine andere Code-Basis als der Desktop-Thunderbird habe und die Add-ons auf Desktop-Nutzung hin gestaltet seien. Man wolle zwar Add-ons auch für die Android-Version, aber innerhalb der nächsten zwei Jahre sei das eher unwahrscheinlich.
In Hinsicht auf die Unterstützung der Kalender- und Kontakteprotokolle CalDAV und CardDAV im mobilen Thunderbird gab es ein klares Vielleicht. Kontakte und seinen Kalender zentral in einer App zu haben, sei reizvoll für viele Nutzer – aber das sei auch mit großem Entwicklungsaufwand verbunden, so die Entwickler.
K9 und Thunderbird für Android parallel
Da das Roboterhund-Logo von K9 in der Community auch ziemlich beliebt sei, solle K9 nicht gleich mit dem Release von Thunderbird für Android verschwinden. Beide Apps sollen noch ein bis zwei Jahre parallel verfügbar sein – mit gleicher Code-Basis, aber unterschiedlichem Branding. Eine Migration von K9 zu Thunderbird für Android müssten die Nutzer dann aber manuell anstoßen. Unter anderem erwägt man ein Tool auf Basis der Sync-Features von Mozilla Accounts, das den Umzug einfach machen soll.
Zur Frage, die wahrscheinlich die meisten Nutzer bewegt – nämlich zum Releasedatum – machten die Entwickler keine weiteren Angaben. Eigentlich sollte Thunderbird für Android noch 2023 herauskommen, dann war die Rede von Anfang 2024. Aber bereits vergangenen Dezember ließen die Entwickler durchblicken, dass ohnehin alles länger dauere und man auch nicht auf Features verzichten wolle. So komme das Rebranding halt dann, wenn die App fertig sei. Zum Start, wann auch immer der sein wird, solle die Thunderbird-App dann neben Googles Playstore auch im quelloffenen Android-Appstore F-Droid erscheinen.
(axk)