Wahl-O-Mat zur Europawahl: Mit 38 Thesen zu mehr politischer Orientierung

Gut einen Monat vor der Europawahl geht das beliebte Orientierungs-Tool zu den Parteiprogrammen online.

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Am 7. Mai soll der Wahl-O-Mat für die Europawahl online gehen.

(Bild: bpb)

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Der Wahl-O-Mat zur Europawahl im Juni geht am 7. Mai online. Gegen 11.15 Uhr soll die Orientierungshilfe für die politischen Programme der antretenden Parteien unter www.wahl-o-mat.de aufrufbar sein. Zudem gebe es eine Ausstellung der analogen Version "Wahl-O-Mat zum Aufkleben" im Europäischen Haus. Nach dem Starttag sei diese für vier Wochen im Besucherzentrum des Europäischen Parlaments am Pariser Platz in Berlin zu begutachten, teilt die Bundeszentrale für politische Bildung mit. Zudem werde es eine tourende Variante in mehreren Bundesländern geben.

Der Wahl-O-Mat zur Wahl des Europäischen Parlaments leitet Interessierte anhand von 38 Thesen zu einer Auswahl an Parteien, deren Position nach einem Rechenmodell (PDF) am ehesten mit den eingegebenen Standpunkten übereinstimmen. Verantwortlich für das Projekt ist die Bundeszentrale für politische Bildung. Nutzende können Thesen zustimmen, sie ablehnen, neutral antworten oder die These überspringen. Zudem können Anwenderinnen und Anwender Schwerpunkte vergeben, wenn ihnen Themen besonders wichtig sind.

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die den Wahl-O-Maten wissenschaftlich begleitet, erklärt außerdem, dass zur Europawahl eine Kooperation mit anderen europäischen Wahlhilfen stattfinde. Dadurch würde ein Teil der Wahl-o-Mat-Thesen auch in anderen Ländern eingesetzt.

Bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 haben mehr als 43.765 Personen an der Online-Umfrage im Anschluss an ihr Wahl-O-Mat-Erlebnis teilgenommen. 25,6 Prozent der Teilnehmenden war jünger als 30 Jahre. 35,7 Prozent waren zwischen 30 und 49 Jahre alt; 38,7 Prozent der befragten Wahl-O-Mat-Nutzenden waren 50 Jahre oder älter. Der Kreis der Wahlberechtigten in Deutschland erweitert sich in diesem Jahr: Durften 2019 nur Volljährige ihre Stimme abgeben, dürfen in diesem Jahr Personen ab 16 Jahren wählen. Laut der Befragung fühlten sich viele Teilnehmende in ihrer Position bestätigt: 92,7 Prozent gaben an, eine klare politische Position zu haben; 7,3 Prozent hatten keine klare Position. Insgesamt fanden 69,3 Prozent, das Ergebnis stimme ungefähr mit ihrer Position überein, 27,4 Prozent sahen ihren Standpunkt genau getroffen und 3,3 Prozent gaben an, das Ergebnis laufe gegen ihre eigentliche Position.

Die Redaktion des Wahl-O-Maten selbst besteht aus Jungwählerinnen und Jungwählern, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung sowie den Verantwortlichen der Bundeszentrale für politische Bildung, teilt die Bundeszentrale mit.

(are)