Preset für Landschaftsfotografen
Landschaftsaufnahmen sollen individuell und natürlich wirken. Dieser Workshop zeigt, welche typischen Korrekturen als adaptives Preset gespeichert und auf ganze Aufnahmeserien angewendet werden können.
Typische Farb- und Kontrastkorrekturen. Starten Sie mit den typischen Farb- und Tonwertkorrekturen für Landschaftsaufnahmen. Verwenden Sie das Profil Adobe Landschaft , erhöhen Sie die Klarheit , hellen Sie die Tiefen leicht auf, korrigieren Sie die Lichter des Himmels und passen Sie die HSL- Werte an, mit denen das Himmelsblau abgedunkelt und das Blattgrün leicht aufgehellt werden. Die Einstellungen sollten moderat bleiben, da es darum geht, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden, der sich auf möglichst viele Motive anwenden lässt.
Lokale Landschaftskorrekturen . Wechseln Sie per Klick auf das Masken-Werkzeug in den Arbeitsbereich Maskierung . Hier bereiten Sie die lokalen Korrekturen vor. Aktivieren Sie unter Neue Maske erstellen die Schaltfläche Himmel . Sofort wird im Masken-Bedienfeld eine solche Maske angelegt. Ein Schritt, der später zusammen mit den Entwicklungseinstellungen durch das Preset automatisch ausgeführt wird.
Himmel herausarbeiten. In der vorbereiteten Himmel -Maske können Sie gleich die typischen Einstellungen vornehmen. Führen Sie die Korrekturen nur so weit aus, wie sie Ihnen für die meisten Motive als brauchbar erscheinen. Dazu nehmen Sie die Belichtung leicht um rund eine Viertelblende zurück, reduzieren Sie zusätzlich noch die Lichter , um mehr Zeichnung in den Wolken zu erhalten und erhöhen die Klarheit , sodass der Himmel dramatischer erscheint.
Vordergrund-Maske erstellen. Für den Motiv-Vordergrund funktioniert keine eigene Motiv-Auswahl, diese ist aber trotzdem schnell erstellt. Öffnen Sie über die drei kleinen Punkte die Optionen der eben erstellten Himmel-Maske. So können Sie die Maske duplizieren und umkehren . Die neue Maske umfasst so alles außer dem Himmel und damit den gesamten Motiv-Vordergrund. Spätestens jetzt sollten Sie die Masken per Doppelklick umbenennen, um den Überblick zu behalten.
Motiv-Vordergrund optimieren. Für die Vordergrund-Maske legen Sie nun ebenfalls typische Entwicklungseinstellungen fest. Natürlich können Sie nicht jede Belichtungs- und Wettersituation damit abdecken, aber zu typischen Korrekturen bei den meisten natürlichen Lichtverhältnissen gehört eine Aufhellung der Tiefen und zusätzlicher Detailkontrast durch die Klarheit . Dieser kleinste gemeinsame Nenner wird Bestandteil des späteren Presets.
Globales Preset erstellen. Wechseln Sie auf das Presets -Bedienfeld – die zwei Kreise am rechten Bildrand in Camera Raw (CR) beziehungsweise in der linken Menüleiste in Lightroom (Lr). Wählen Sie entweder die Optionen Preset erstellen (CR) oder das Pluszeichen (Lr). Hier haben Sie neben der Auswahl, ein adaptives Preset für die lokalen Korrekturen zu speichern, auch die Möglichkeit, ein umfassenderes Preset zu erstellen. Dieses bindet zusätzlich zu den lokalen Korrekturen die typischen Schritte der Landschaftsentwicklung wie Profil , Klarheit und HSL aus Schritt 1 ein. Benennen Sie das Preset, wählen Sie den Speicherort (die Gruppe) und speichern Sie es per Klick auf OK.
Adaptives Preset erstellen. Für ein rein adaptives Preset, das nur die eben erstellten Maskieren-Einstellungen speichert, wählen Sie erneut Preset erstellen . Diesmal deaktivieren Sie zunächst alle Einstellungen über die Schaltfläche Nichts auswählen und aktivieren dann die Checkbox Maskieren mit allen darin enthaltenen Masken. Bei beiden Presets sollten Sie den Stützungsstärkenregler aktivieren – damit können Sie später die Wirkung des Presets noch über einen Stärke-Regler variieren.
Schnelle Landschaftsentwicklung. Damit ist schon die gesamte Vorarbeit getan und Ihre Presets sind einsatzbereit. Per Klick können Sie jetzt Ihre Landschaftsmotive schon im ersten Schritt verbessern. Die adaptiven Presets können Sie ebenso wie jedes andere Preset nicht nur im Entwicklungsmodul von Lightroom oder in Camera Raw, sondern auch in der Bridge, der Lightroom-Ad-Hoc-Entwicklung oder beim Import anwenden. Wollen Sie ein Preset im Nachhinein ändern, geht dies nur, indem Sie ein neues Preset erstellen.
Foto: Maike Jarsetz
Preset-Stärke bestimmen. Natürlich kann ein solches Preset nicht für jedes Motiv eine Punktlandung sein. Deshalb ist es genauso wichtig, dass Sie Ihre Bilder individuell nachkorrigieren und zudem die Stärke des Presets anpassen. Diese finden Sie oberhalb der Preset-Liste und sie wirkt sich proportional auf alle im Preset gespeicherten Korrekturen aus – dies gilt sowohl für eine Verstärkung als auch für eine Verringerung der Wirkung des Presets.
Raw-Entwicklung mit KI-Masken
Die lokalen Korrekturen in Lightroom und Camera Raw erstellen die Masken mit intelligenter Bilderkennung. Der Vorteil dieser KI-Masken ist, dass damit an einem Motiv unterschiedliche Bildkorrekturen vorbereitet werden können und sich diese ohne weiteren Aufwand in Presets speichern lassen. Dieser Workshop zeigt, wie Sie Personen-Masken erstellen, die notwendigen Korrekturen erstellen und diese auf andere Motive übertragen.
Maskenkorrekturen in Lightroom und Camera Raw. In Lightroom und Camera Raw führt jeweils das kleine Maskensymbol in den Bereich der lokalen Korrekturen. Befinden sich Personen im Motiv, startet automatisch die Personenauswahl, die erkannte Personen gleich als Icon anzeigt. Von dort starten Sie die Maskenauswahl und weitere Bearbeitungen.
Personenmaskenoptionen. Ein Klick auf das Icon der Personen -Auswahl öffnet die weitere Masken -Auswahl. Es werden nicht nur Personen als Ganzes, sondern auch explizit die Hauttöne, Augen, Mund, Haare, Kleidung … – kurz alle wichtigen Bereiche für lokale Korrekturen und Porträtretusche – erkannt. Aus dieser Auswahl wählen Sie jetzt die Masken und Ihre spezifischen Korrekturen aus.
Hautretusche vorbereiten. Für eine typische Hautretusche wählen Sie die Haut im Gesicht und die Körperhaut für eine gemeinsame Bearbeitung aus. Aktivieren Sie beide Auswahlen über die Checkbox und wählen Sie dann Maske erstellen – im Resultat erhalten Sie eine gemeinsame Maske, die Sie per Doppelklick schon für die weitere Bearbeitung benennen können.
Weitere KI-Masken vorbereiten. Um die Korrektur noch anderer Bildbereiche vorzubereiten, klicken Sie auf das jetzt sichtbare +-Symbol im Masken-Bedienfeld. Dort können Sie erneut Personen auswählen starten. Diesmal wählen Sie in den Personenmaskenoptionen sowohl Iris und Pupille , Lippen , Haar und Kleidung . Allerdings werden wir für diese Auswahl jetzt keine gemeinsame Maske, sondern vier separate Masken erstellen.
Hautretusche. Nachdem alle notwendigen Masken erstellt sind, können Sie die geplanten Korrekturen für die vorbereiteten Bildbereiche vornehmen. Die bereits fertige Maske für die Hautretusche wird dafür zunächst im Masken-Bedienfeld aktiviert und danach in den zugehörigen Einstellungen die Hautkorrekturen durchgeführt. Um die Haut zu „beruhigen“, reduzieren Sie die Sättigung und die Struktur . Angenehme Hauttöne entstehen, wenn Sie die Farbtemperatur erhöhen und die Hautschatten mithilfe des Tiefen -Reglers aufhellen.
Augen aufhellen. Als nächstes bearbeiten Sie die Maske für die Iris und Pupille . In Porträtaufnahmen sollte der Fokus und auch das hellste Licht in den Augen liegen. Wenn das wie diesmal nicht der Fall ist, kann man das mit einer automatischen Maske bearbeiten. Dazu wählen wir die bereits vorhandene Maske per Klick aus und hellen die Augen über die Belichtung auf. Mehr Brillanz erhalten Sie, wenn Sie zusätzlich den Weiß -Wert erhöhen.
Haare brillanter entwickeln. Auch die Haare können fast immer mehr Glanz vertragen. Für die entsprechende Maske wählen wir eine leichte Belichtung s-Korrektur und arbeiten die Details über den Struktur -Regler heraus.
Mode- und Katalogfotografie optimieren. Katalogaufnahmen zeigen nicht nur einen Menschen, sondern auch das Produkt. Mit der separaten Maske für die Kleidung können Sie das Augenmerk darauf lenken. Die Farben von Kleidung kommen bei weichem Licht besser heraus, dafür heben wir die Tiefen an und reduzieren etwas die Lichter . Das Material kommt zusätzlich durch einen höheren Wert für Struktur , Klarheit und Sättigung heraus.
Himmel und Hintergrund. Eine weitere typische Aufgabe bei People-Aufnahmen ist es, den Himmel und die Umgebung etwas in der Aufmerksamkeit zurückzudrängen. Per Klick auf das + -Symbol können Sie einfach den Hintergrund auswählen und daraus eine weitere Maske erstellen. In dieser reicht es, die Lichter etwas zu reduzieren, um allzu helle Bereiche abzudunkeln und auch dem Himmel mehr Struktur zu geben.
Preset speichern. Alle durchgeführten Korrekturen sind typische Standardaufgaben. Deshalb kann diese Ausarbeitung auch einfach in einem Preset gespeichert werden. Wählen Sie über die Optionen des Preset-Bedienfeldes Preset erstellen . Im folgenden Fenster aktivieren Sie nur die Maskieren -Einstellungen, mit der wir die Porträtbearbeitung vorgenommen haben. Sie könnten hier auch entscheiden, ob Sie nur ausgewählte Masken übernehmen wollen. Zudem aktivieren Sie den sogenannten Stützungsstärkenregler , mit dem Sie später die Wirkung des Presets in seiner Stärke regulieren können.
Einstellungen einfügen. Wählen Sie im Bibliothek-Fenster neue Motive aus, auf die Sie das Preset anwenden wollen. Wählen Sie in Lightroom oder Camera Raw aus der Preset-Liste das soeben erstellte Preset aus. Nun werden sämtliche Bildanalysen und Auswahlen für jedes Motiv neu und individuell durchgeführt. Das benötigt etwas Zeit, führt aber zum gewünschten Ergebnis. Mit dem Stärke -Regler können Sie nun noch die Gesamtstärke regulieren.
Maskierte Ergebnisse. Für alle ausgewählten Motive sind jetzt die individuellen Auswahlen im Masken-Bedienfeld erkennbar. Neue manuelle Auswahlen sind also nicht mehr nötig. Die Korrekturen wurden ebenfalls durchgeführt und lassen sich natürlich für jede Maske noch anpassen.